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Das Fest der eisernen Hochzeit feierten am gestrigen Freitag die Eheleute Johannes Wickenbrock und Regina, geb. Kösters, wohnhaft in der Geschwister-Buller-Straße 7. Die Nachbarn hatten den Eingang des Hauses geschmückt. Zu den ersten Gratulanten dieses seltenen gehörten der stellvertretende Landrat Bernharad Hembrock und Bürgermeister Robert Wenking. Sogar Ministerpräsident Armin Laschet hatte Glückwünsche übermittelt. Er zählte beide zu den wenigen Menschen in Nordrhein-Westfalen, die 65 Jahre verheiratet sind. Gemeinsam mit der Familie, den Nachbarn, dem Vorstand des Leerer "Clubs der Gemütlichen" und einer Abordnung der Kfd sangen alle im Canon: "Viel Glück und viel Segen auf all Euren Wegen". Sichtlich gerührt freute sich das Jubelpaar über die Glückwünsche. Nach dem Gottesdienst am Sonntag wird mit der großen Familie in der Gaststätte Vissing gefeiert. Das Jubelpaar hat sich bei der Hochzeit eines Bruders des Jubelbräutigams kennengelernt, als Regina dort mit ihrer Pflegemutter kochte.

Der Jubelbräutigam, der gestern auch das 93. Lebensjahr vollendete, wuchs in Leer mit acht Geschwistern auf. In negativer Erinnerung ist ihm die Zeit des Weltkrieges geblieben. Mit 17 Jahren wurde er Soldat. Er geriet in amerikanische und französische Kriegsgefangenschaft und musste dreieinhalb Jahre in einer nordfranzösischen Kohlegrube arbeiten. "Ich bin während dieser Zeit keinen Tag satt geworden", erzählt er den Anwesenden. Von 1949 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1984 arbeitete Johannes Wickenbrock in der Bleicherei Sickert. Hier hatte das Jubelpaar auch eine Dienstwohnung, bis sie im Jahre 1971 an der Geschwister-Buller-Straße selbst bauten. "Ich genieße jeden Tag mein Rentnerdasein, denn von meiner Jugend habe ich nichts gehabt", freute sich der Jubelbräutigam heute über eine gute Gesundheit. Er ist seit dem Jahre 1990 Vorsitzender des Leerer Altenclubs "Club der Gemütlichen". Dem Schützenverein Leer-Dorf gehört er 64 Jahre an.

Regina Wickenbrock wurde in Horstmar am 7.12.1928 geboren. Gleich nach der Geburt kam sie in die Familie Kestermann in Leer, da ihre Mutter verstarb. Sie absolvierte das damals übliche Pflichtjahr bei der Familie Willermann in Borghorst, lernte im Krankenhaus in Horstmar das Kochen und arbeitete bei der Familie Beckmann in Borghorst und der Familie Rolinck in Burgsteinfurt. Sie widmete sich der Erziehung ihrer fünf Kinder. "Ich möchte mit keinem tauschen" gibt sie in der großen Geburtstagsrunde bekannt. Die Familie hat sich inzwischen um neun Enkel und vier Urenkel vergrößert. Die Jubelbraut gehört der KFD an und gemeinsam mit ihrem Mann auch dem Altenclub und dem Mühlen- und Heimatverein.

"Für das kulturelle Leben in Leer habt ihr in den vergangenen Jahren Gutes und Unersetzliches getan", lobte Bernhard Eden das Jubelpaar. Beide haben ein Fotoalbum mit Texten über die Bildstöcke in Leer und die Bauerschaften zusammengestellt. Eine Ausfertigung davon befindet sich im Heimatmuseum in der Grundschule. Mit Akribie sammelten und archivierten sie Totenzettel aus Leer und Umgebung, der älteste Totenzettel ist 120 Jahre alt.