Horstmar-Leer
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Helfer sammeln 1,5 Tonnen Altkleider
"Ich bin stolz auf meine Mitglieder", äußerte ganz euphorisch Irene Wahlers, die Vorsitzende der Leerer Kolpingfamilie. Insgesamt 14 Erwachsene und 17 Kinder folgten ihrem Aufruf zur Altkleidersammlung. Clemens Hölscher war mit fünf Jahren der jüngste Teilnehmer. Seine Mutter Anne, die selbst teilnahm, hatte ihn für Aktion begeistern können. Bereits eine Woche zuvor hatten die Kinder in den einzelnen Haushalten Tüten für die Aufnahme der von den Bewohnern aussortierten Kleider verteilt.
"Diese Aktion ist fast ein Selbstläufer, denn sie wird beinahe seit mehr als vierzig Jahren durchgeführt", erinnert sich Markus May. Damals nahm er als Kind an der Aktion teil, diesmal stellte er seinen Trecker nebst Anhänger zur Verfügung. Auch auf Matthias Hüsing war wiederum Verlass. Er traf pünktlich mit Trecker und Anhänger an der Kirche ein. Da auch die Außenbezirke der Bauerschaften, nämlich die Kapelle in Haltern, die Bushaltestelle am Getränkemarkt Arning und bei Franz Telgmann in der Alst angefahren werden sollten, bot sich Ralf Brune mit seinem Bulli für die Fahrten an.
"Abstand halten und Masken aufsetzen" lautete die Aufforderung an alle Teilnehmer, während die roten Warnwesten ausgeteilt wurden. Sie tragen übrigens auf der Rückseite die Bezeichnung "Kolpingfamilie Leer" und wurden vor drei Jahren angeschafft. Sie kommen auch bei der jährlichen von der Kolpingfamlie Leer inszenierten Weihnachtsbaumsammelaktion zum Einsatz. Nach dem Gruppenfoto warteten jung und alt gespannt auf den Einsatz.
"Viel Erfolg" wünschte ihnen Irene Wahlers. Und dieser Erfolg war tatsächlich zu verzeichnen. Insgesamt 1,5 Tonnen Altkleider, die an den Straßen abgestellt waren, wurden gesammelt. Man weiß das Gewicht deswegen so genau, weil die Familie Deitermann in Haltern ihre geeichte Waage zur Verfügung stellte. Die Kinder genossen bei herrlichem Sonnenschein die Fahrt auf den Anhängern, die Erwachsenen legten die Routen zu Fuß zurück. Dazu Ralf Böckers: "Es war ein herrlicher Morgenspaziergang." Der zwölfjährige Janes Wahlers meinte: "Das Gemeinschaftserlebnis war ganz toll."
Am Ende der Aktion gab es eine große Überraschung für alle Teilnehmenden. Da das Pfarrheim wegen der Corona-Pandemie nicht genutzt werden konnte, wurde direkt auf dem Platz vor dem Pfarrheim gegrillt. Astrid Niehues und Irene Wahlers hatten die notwendigen Zutaten im Dorfladen gekauft. "Das Ergebnis der Sammlung war wohl coronabedingt besser als in den Jahren zuvor", äußerte Ina May. Es habe wohl daran gelegen, dass viele während des Lockdowns ihre Kleiderschränke aufgeräumt haben. Der Erlös der Aktion kommt sozialen Projekten innerhalb der Kolpingfamilie Leer zugute.
Hinweisschilder für Dorfladen am Nahen Weg
Der Umsatzsteigerung im Dorfladen soll eine Maßnahme dienen, die jetzt in Angriff genommen wurde. In der jüngsten Ratssitzung hatte der Aufsichtsrat der Genossenschaft "Unser Dorfladen in Leer" die Gelegenheit genutzt, im Rahmen der Bürgerfragestunde den aktuellen Stand des seit 2013 verfolgten Projekts "Hinweisschilder am Nahen Weg" festzustellen. Die Verantwortlichen hatten von Beginn an den Wunsch, die Radler, die auf ihren Touren durch Leer fahren, auf die Möglichkeit aufmerksam zu machen, sich im Dorfladen mit kalten und warmen Getränken, Kuchen und kleinen Snacks zu versorgen.
Aktueller Anlass für die Anfrage in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause war die anstehende Beschilderung der Ritter-Route mit Start und Ziel am Bahnhofscafé. Jetzt wird das Projekt konkret. Vor Ort traf sich der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Rüße mit Bürgermeister Robert Wenking und dem Leerer Grafiker Patrice van Rees, um die Einzelheiten zu besprechen. Van Rees wird sofort mit der konkreten Umsetzung beginnen und seinen Entwurf dem Bürgermeister und den Verantwortlichen des Dorfladens vorstellen, damit möglichst schnell die endgültige Gestaltung beschlossen werden kann.
"Wir sind froh, dass jetzt schon bald die zahlreichen Radler, die auf dem Nahen Weg unterwegs sind, auf die Einkehr- und Einkaufsmöglichkeit hier im Dorf aufmerksam gemacht werden", zeigte sich Klaus Rüße zufrieden mit der jetzt konkret gewordenen Umsetzung. "Ein großer Dank an die Stadt Horstmar, die uns immer unterstützt, wo und wie sie kann, dass sie sich bereit erklärt hat, die Kosten der Beschilderung zu übernehmen", betont Klaus Rüße ausdrücklich.
Strohpuppen verleihen Nachdruck
"Land schafft Verbindung: Gemeinsam sind wir stark". Unter diesem Motto steht eine bundesweite Aktion, an der auch der landwirtschaftliche Ortsverein Horstmar/Leer, die Landfrauen aus Horstmar und Leer sowie die Landjugend aus der Stadt teilnehmen.
Rein äußerlich kommt diese Aktion in den großen Strohpuppen zum Ausdruck, die in der Nähe der Antoniuskapelle aufgestellt worden sind. Sie zeigen überdimensional eine bäuerliche Familie, den Bauer mit der Gabel, die moderne Bäuerin mit Laptop in der Hand und den Opa in der Familie, der Zeit hat, im Kinderwagen die Kinder spazieren zu fahren.
"Nicht zuletzt auch auf Grund der Tatsache, dass wieder einmal eine Partei mittels unseriöser Slogans auf Plakaten die Landwirtschaft in ein falsches Licht rücken will, um damit auf Stimmenfang zu gehen, wollen wir die Zeit auch nutzen, um die Landwirtschaft wieder in das rechte Licht zu rücken! Denn wir machen Landwirtschaft mit Haltung und das schon seit Generationen."
So beschreiben Anja Eppenhoff und Berthold Tenkmann den Sinn der Aktion kurz vor den Kommunalwahlen am kommenden Sonntag. Gemeinsam solle erreicht werden, den Wählern zu vermitteln, dass die Landwirtschaft und ihre Leistung für die Gesellschaft wieder ins stärkere Bewusstsein der Bevölkerung rücke. Das fange bei der Produktion von hochwertigen Nahrungsmitteln egal ob pflanzlicher oder tierischer Herkunft an und höre bei der Pflege der Kulturlandschaft mit all ihren schönen Facetten noch lange nicht auf.
"Wir machen das 365 Tage im Jahr", betonen die Landwirte. "Wir denken in Generationen, nicht in Wahlperioden" steht auf dem Banner an der Schöppinger Straße. Letztendlich streben die Landwirte an, dass die gesellschaftlichen Wünsche nach mehr Umwelt- und Tierschutz durch die gesamte Gesellschaft finanziell getragen werden, denn für echte Veränderungen benötige man ein Miteinander.
Bauarbeiten beginnen in Kürze
Mit den Bauarbeiten an der Dorfstraße wird am 14. September begonnen. Diese Aussage machte Ferdinand Keuchel, Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Wohnen bei der Stadt, in der jüngsten Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses, der unter Corona-Bedingungen im Vereinshaus der Bruderschaft St. Katharina unter der Leitung von Ludger Hummert stattfand. Damit wird eine Maßnahme in Angriff genommen, die einen langen Vorlauf hat.
Bereits vor zwanzig Jahren hat die CDU-Fraktion im Rat der Stadt einen entsprechenden Antrag gestellt. In "runden und eckigen Tischen" wurden Anlieger und Bevölkerung beteiligt und Planer hinzugezogen. Für die Maßnahme sind jetzt drei Abschnitten vorgesehen. Beginn ist an der Volksbank bis zur Kirche, der zweite Abschnitt liegt zwischen Kirche und Gasthof Vissing, der dritte von Vissing bis zum Kalvarienberg.
Wenn also direkt am Tage nach der Kommunalwahl mit den Arbeiten begonnen wird, muss die Dorfstraße entgegen bisherigen Planungen voll gesperrt werden. Grund dafür sind verkehrs- und sicherheitstechnische Fragen. Die Stadt wird ein Umgehungskonzept erarbeiten. Beginnen werden die Wasser- und Stromversorger. Die anschließenden Straßenbau- und Kanalbauarbeiten wurden gemeinsam ausgeschrieben. Die Vergabe erfolgt am 10. September.
Einsatz für die Insekten
Die über ein Hektar große Blühfläche auf dem Schöppinger Berg, zu deren Gelingen über 70 Paten beigetragen haben, war jetzt das Ziel einer Radtour. Dazu begrüßten die Initiatoren der Aktion, der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen sowie der Landwirtschaftliche Ortsverein Horstmar-Leer, zahlreiche Paten und Förderer des Projektes. Die Tour führte von Horstmar über Leer und dann den Berg hinauf bis zur Fläche des Landwirts Bernd Wenning. Dieser berichtete kurz über die Bodenvorbereitung sowie die weiteren Arbeitsschritte auf der Fläche und gab Informationen zur Bodenbeschaffenheit und zum verwendeten Saatgut.
Es folgte ein reger und fundierter Austausch über den großen Nutzen von Blühflächen für die gesamte Umwelt, insbesondere, um den wissenschaftlich belegten Rückgang der Insekten (den jeder auch auf seiner Windschutzscheibe am Auto feststellen kann) zu stoppen. Maßgeblich dazu bei trug die Vorsitzende des NABU im Kreis Steinfurt, Kerstin Panhoff, bei. Sie brachte ihre eigenen Erfahrungen als Imkerin mit in die Diskussion ein. Den Besuchern wurde klar, dass nicht in erster Line eine farbenfrohe Blütenpracht ausschlaggebend ist.
"Vielmehr ist es wichtig, dass einheimischen und zum Teil unscheinbaren Arten Platz und Entfaltungsmöglichkeiten gegeben wird, denn nur sie bieten den Insekten die richtigen Bedingungen, die sie zum Erhalt Ihre Art benötigen. Und dafür sind dann längerfristig oder sogar dauerhaft angelegte Flächen besser als nur eine einzelne große einjährige Fläche", heißt es in einem Pressebericht der Grünen. Die überall verteilten Flächen dürften jedoch nicht zu weit auseinander liegen, damit auch ein entsprechender Genaustausch der Arten stattfinden könne. In der Runde war man sich einig, dass jede auch noch so kleine naturnah gestaltete Fläche, auch innerhalb von Ortschaften, einen Beitrag zum Erhalt der Umwelt darstellt, und das die vielerorts zu findenden Schotterflächen genau das Gegenteil bewirken.
Von vielen wurde der Wunsch geäußert, die Aktion fortzuführen, am besten über einen längeren Zeitraum. Dafür werden jedoch geeignete Flächen benötigt, die neben sonnigen Teilen auch Schattenbereiche haben dürfen, denn nicht alle Insektenarten brauchen eine reine Sonnenlage. Naturfreunde, die eine solche Fläche zur Verfügung stellen möchten, können sich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden. Vielleicht findet sich ja auch eine geeignete Fläche, die sich im Eigentum der Stadt Horstmar befindet, hoffen die Grünen. Da viele Paten bereit sind, sich weiterhin und auch langfristig zu engagieren, lässt sich, bei Berücksichtigung verschiedener Fördermöglichkeiten, auch für den Flächeneigner dessen Engagement wirtschaftlich darstellen, meinen die Initiatoren abschließend in ihrem Bericht.
Großen Schritt nach vorne gemacht
"Wir haben die Talsohle durchschritten, sind aber noch lange nicht am Gipfel angekommen." So skizzierte Helmut Gerdener, Vorstandsmitglied in der genossenschaftlichen Einrichtung "Unser Dorfladen" in der gemeinsamen Sitzung von Aufsichtsrat und Vorstand das Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2019. Es schließt mit einem Überschuss in Höhe von rund 17 600 Euro ab.
"Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht, aber immer noch sind die Verluste vergangener Jahre nicht vollständig ausgeglichen", fügte Klaus Rüße hinzu. Trotz des erfreulichen Ergebnisses sei es deswegen wichtig, dass der Dorfladen weiterhin verstärkt frequentiert werde. Noch immer gelte der Aufruf: "Wir brauchen Euch, um den Dorfladen halten zu können." Schließlich habe sich dieser als gute Einkaufsmöglichkeit mit breitem Sortiment entwickelt. Er sei aber auch als Kommunikationsmittelpunkt im Dorf von enormer Wichtigkeit.
Die Dorfladen-Genossenschaft zählt derzeit 325 Mitglieder. Dem Aufsichtsrat gehören Klaus Rüße als Vorsitzender sowie Carolin Kolkmann, Christina May und Karin Drerup an. Im Vorstand sind Hendrik Quandt, Martin Gerwers und Helmut Gerdener tätig. Zwischen den Gremien herrsche ein gutes, harmonisches, vertrauensvolles Miteinander, bestätigte Klaus Rüße. Die Chemie stimme auch zwischen diesen ehrenamtlich Tätigkeiten und dem Verkaufspersonal. All diese Informationen hätten Vorstand und Aufsichtsrat gerne in einer Mitgliederversammlung vorgetragen. Diese wurde jedoch wegen der Korona-Pandemie nicht einberufen.
Hendrik Quandt und Helmut Gerdener machten deutlich, dass man an den verschiedensten Stellschrauben gedreht habe, um in die schwarzen Zahlen zu kommen. So wurde das Sortiment bereinigt beziehungsweise erweitert. Was wie Blei im Regal lag, wurde konsequent aus dem Sortiment genommen, um Platz zu kriegen. Neue Artikel wurden im Blickfeld positioniert und Kunden zusätzlich noch ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht. Die Kunden honorierten dies und griffen verstärkt zur besseren Qualität, auch wenn es mehr kostete. Die Atmosphäre im Laden konnte "aufgehübscht" werden durch neue Lampen über der Theke, neue Möbel im Café und Dekoration auf den Tischen.
Eine weitere Stellschraube lag beim optimierten Einkauf durch konsequente Ausnutzung der Sonderangebote. Größere Mengen einzukaufen wurde möglich durch bessere Aufteilung des Lagerraums. Das vorhandene Klimagerät konnte optimiert werden, ein neues Gerät zusätzlich installiert. Die Überwachung des Ladens erfolgt durch Spiegel. Auch wenn nur eine Mitarbeiterin anwesend ist, kann der Laden vom "Backoffice" aus dank der Spiegel kontrolliert werden. Dank einer eingebauten Alarmanlage gab es 2019 keinen Einbruch. Im Jahr zuvor war dadurch ein Schaden von rund 3500 Euro entstanden.
"Wir sind stolz auf unseren Dorfladen, der mittlerweile als Vorzeigeobjekt dient. Schließlich ist dieser ohne finanzielle Zuwendungen von dritter Seite geschultert worden", betonte Rüße gerne mit Blick auf die Neugründungen von Dorfläden im Kreis Steinfurt. Die Freude darüber, die Kosten im Griff zu haben, erleide aber leider immer wieder einen Dämpfer. Bekannt seien die Erhöhung des Mindestlohnes aber auch höhere Kosten durch neue gesetzliche Vorgaben für die Waagen und das Kassensystem. "Es müssen Rücklagen gebildet werden für die Ersatzbeschaffung von Investitionen. Genau deswegen wirbt er dafür, im Kaufverhalten nicht nachzulassen", so der Aufsichtsratsvorsitzende.
Heimspiel für Jens Spahn
"Leer ist für mich ein Heimspiel, es ist wohl der Ort, den ich in den letzten Jahren am häufigsten besucht habe", äußerte ein sichtlich gut gelaunter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Mehr als 120 Personen wollten ihn live erleben und waren zum Parkplatz vor dem Dorfladen gekommen. CDU-Vorsitzender Ludger Hummert hieß den Gast, der mit vier Bodygards gekommen war, in der großen Runde herzlich willkommen. Ohne lange Vorreden ging es ans Eingemachte.
Der Bundesgesundheitsminister berichtete in einem einstündigen Statement über die Bemühungen auf allen Ebenen, das Corona-Virus zu beherrschen. Dabei wurde recht deutlich seine Vernetzung mit vielen infrage kommenden Experten. "Ich bin ganz beeindruckt, was wir in der Pandemie gemeinsam geschafft haben", ließ er seine Zuhörer wissen um gleichzeitig darauf hinzuweisen, bei den Bemühungen gegen die weitere Verbreitung des Virus nicht nachzulassen.
Auf den Punkt gebracht waren seine Antworten auf die zahlreichen Fragen aus der Zuhörerschaft. Wie ernst er seine Aufgabe sieht, wurde auch deutlich bei der Schilderung einer Mutter zu einer besonderen Krankheit ihrer Tochter. "Es ist bereits das dritte mal, dass ich heute damit konfrontiert werde. Ich werde das Problem mit in mein Ministerium nehmen und daran arbeiten" versprach der Minister.
Er sei verantwortungsbewusster und noch ernsthafter geworden, habe aber das Lachen nicht verlernt, antwortete Jens Spahn auf die Frage nach seinem persönlichen Empfindungen. Auf die Frage nach seinem Verhältnis zu Armin Laschet ließ er alle wissen: "Wir sind ein Team. Die Monate bis zum Parteitag werden noch spannend."
Und dann gab es noch ein wenig Wahlkampfhilfe vom prominenten Gast. Er wünschte dem anwesenden Bürgermeister Robert Wenking, dem CDU-Landratskandidaten Mathias Krümpel, dem CDU-Kreistagskandidaten Andreas Schulte sowie den Kandidaten vor Ort viel Erfolg. "Wir sind gut miteinander vernetzt und können vieles bewegen" stellte er besonders heraus. Über den starken Applaus des Publikums bei der Abfahrt nach Rheine, wo er einen weiteren Auftritt hatte, war Jens Spahn sichtlich erfreut und erleichtert.
"Gemeinsam sind wir stark"
"Wenn alle Stricke reißen und alle Bemühungen nicht fruchten, laden wir Verkehrsminister Hendrik Wüst zu einer Ortsbesichtigung ein." Diese klare Aussage machten jetzt die Vorstände der CDU-Ortsunionen aus Laer, Horstmar, Leer und Steinfurt bei einer Zusammenkunft in der Bauerschaft Horstmar-Niedern in Höhe des Anwohners Blanke.
Mit dabei waren auch Landratskandidat Mathias Krümpel, der CDU-Kreistagskandidat Andreas Schulte und Horstmars Bürgermeister Robert Wenking. Alle forderten die Anlegung eines Radweges entlang der Landesstraße 550 von Laer, vorbei am Kilometerbusch bis zur Abzweigung an der Landesstraße Burgsteinfurt-Horstmar (L 580) am sogenannten Grünen Jäger. Organisiert hatte diese Zusammenkunft Ludger Hummert, Vorsitzender der CDU-Ortsunion Leer. Er sei mehrfach auf die gerade für Radfahrer gefährliche Straßenführung und schmale Straße hingewiesen worden und wolle mit der Einladung an die CDU-Vorsitzenden die Initiative ergreifen.
Dass vor Ort in den engen Kurven viel zu schnell gefahren wird, wurde den Teilnehmern bei der Ortsbesichtigung mehrfach vor Augen geführt. Norbert Blanke , Anlieger an der Straße, schilderte die Situation auf diesem Streckenabschnitt. So seien Zaun und Mauer vor seinem Grundstück durch ein Fahrzeug beschädigt worden. Insbesondere die Motorradfahrer liebten diese kurvenreiche Strecke, im allgemeinen werde trotz der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 beziehungsweise 50 Stundenkilometer viel zu schnell gefahren.
"Man kann darauf warten, dass hier wieder etwas passiert, es ist haarsträubend", machte er seine Sicht deutlich. Es fehle ein Radweg. Es bedurfte keiner langen Diskussion, bis allen Teilnehmern an der Besprechung klar war, dass hier etwas passieren muss. Gemeinsam beschlossen die CDU-Ortsverbände, einen Antrag an den Verkehrsminister zu richten. Ein solcher Radweg diene auch dem sanften Tourismus, der Vitalität der Menschen und letztendlich dem Klimaschutz, hieß es weiter zur Begründung. "Gemeinsam sind wir stark", lautete die Devise, wobei die Ortsunionen auch die CDU-Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking mit im Boot haben. Sie hat ihre Unterstützung zugesagt.
In Richtung Kreis ging von Hummert die Aufforderung, die Planungen für den Radweg in der Alst an der K 78 von der Unterführung am Bahnradweg bis zur Besitzung Greive und dann weiter in Richtung Borghorst vorbei an der Besitzung Schulze Severing voranzutreiben. So sei der notwendige Lückenschluss zwischen Leer und Borghorst sichergestellt.
"Enorme Entwicklung" attestiert
Während der traditionellen Sommerradtour, die der frühere Landrat Thomas Kubendorff vor 20 Jahren eingeführt hat, besuchte der kommissarische Landrat Dr. Martin Sommer die Burgmanstadt und ihren Ortsteil Leer. Begleitet wurde er von Bauamtsleiter Lorenz Rustige, Jugendamtsmitarbeiter Florian Dudek und Simone Cool vom Presseamt des Kreises.
Bürgermeister Robert Wenking, der seine Mitarbeiter Georg Becks und Jochen Lindenbaum mitgebracht hatte, empfing die Gäste. Die Politik wurde von Ludger Hummert, den Robert Wenking als den "Bürgermeister von Leer" vorstellte, und vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Winfried Mollenhauer vertreten. Die übrigen im Rat vertretenen Fraktionen nahmen trotz Einladung an der Tour nicht teil.
"Ich nutze die Gelegenheit, um mit den Akteuren vor Ort ins Gespräch zu kommen. Das ist besser als das beste Aktenstudium", begründete Sommer sein Kommen. Das Eis war schnell gebrochen, als er dem Bürgermeister einen Scheck über 100 Euro überreichte. "Ein Onkel mit Geschenken ist besser als eine Tante, die Klavier spielen kann", kommentierte er schmunzelnd bei Übergabe.
Um das Ehrenamt ging es sowohl am Ausgangsort der Tour am Dorfladen als auch am Feuerwehrgerätehaus. Man dürfe diese Tätigkeiten nicht als Selbstverständlichkeit ansehen, betonte der Bürgermeister und fand dabei bei Sommer ein offenes Ohr. Mehr Wertschätzung sei in allen Ehrenamtsbereichen notwendig, waren sich alle einig. Der Kreis habe bereits den Ehrenamtstag eingeführt.
Hocherfreut nahm der Gast aus dem Kreishaus, der ein besonderes Faible für die Freiwilligen Feuerwehren hat, einen Bericht des Stadtbrandmeisters Frank Burrichter entgegen. In Horstmar und Leer habe man in den beiden Löschzügen keine personellen Probleme, in jüngster Zeit wurden noch sechs junge Leute in die Wehr aufgenommen. Die Wehr profitiere von einer rührigen Jugendfeuerwehr.
Aber man müsse auf die zunehmend größeren Fahrzeuge und die verschärften Arbeitsschutzbedingungen reagieren, betonte der Besucher, der im Um- und Erweiterungsbau des Leerer Gerätehauses trotz der Baukosten von 1,7 Mio Euro eine äußerst notwendige Maßnahme sah. Architekt Werner Doeker teilte mit, dass bei der Vergabe der insgesamt 27 Gewerke fast zu 90 Prozent heimische Betriebe berücksichtigt wurden.
"Im Kindergartenbereich tut sich etwas", berichtete der Bürgermeister. So entstehe am Lernzentrum Horstmar gerade eine Vier-Gruppen-Anlage. Im Ortsteil Leer ist das Gebäude des katholischen Kindergartens Ss. Cosmas und Damian abgängig. Es gebe Überlegungen, so Wenking, diesen abzureißen, dort eine Wohnbebauung vorzusehen und den Kindergarten an einer anderer Stelle neu zu planen und zu errichten.
Froh waren die Teilnehmer, dass sie mit einem E-Bike unterwegs waren. Doch als ausgerechnet der Motor seines Dienst-E-Bikes auf dem Weg an Jannings Quelle vorbei zum Höhenzug des Schöppinger Berges ausfiel, fand Robert Wenking dies nicht so lustig. Er bewies allen seine Fitness. "Wie schön ist doch das Münsterland", schwärmte der Gast beim Blick vom Schöppinger Berg, der bis hin zu seinem Heimatort Altenberge reichte. Der Gastgeber verwies auf die hohe Stromgewinnung durch die Windräder, die Ausbeute sei größer als die im Saerbecker Windpark.
"Manches Hindernis musste beseitigt werden, bevor hier gebaut werden konnte", berichtete Kreis-Bauamtsleiter Lorenz Rustige bei der Besichtigung der beiden im Bau befindlichen Häuser mit insgesamt 24 Sozialwohnungen an der Eichendorffstraße. In den Kreis seien in den vergangenen Jahren insgesamt 350 Millionen Euro Fördermittel für den Wohnungsbau geflossen.
"Wir brauchen die Hilfe des Kreises, denn wir sind eine kleine Stadt und haben für manche Aufgaben nicht genügend Man-Power", betonte der Bürgermeister. Mit der zentralen Vergabestelle beim Kreis habe man bereits gute Erfahrungen gemacht. Erfreulich sei auch eine Initiative der Regierungspräsidentin Dorothea Feller, den Gemeinden bei der Beantragung von Fördermitteln im Dschungel der verschiedenen Fördertöpfe behilflich zu sein.
"Die Stadt hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt, verschiedene Projekte verwirklicht und stellt sich den Herausforderungen", bilanzierten der Besucher zum Ende der vierstündigen Sommerradtour. Er muss es wissen, denn Sommer war bereits vor vier Jahren auf einer Sommertour in der Burgmannstadt.
Startschuss für Feuerwehranbau gefallen
Die Umbaumaßnahmen am Feuerwehrgerätehaus hat begonnen. Als erstes wurde der Mutterboden für die Bodenplatte abgeschoben. Schon lassen sich die Ausmaße des Bauvorhabens erkennen. Der Entschluss zur Erweiterung und zum Umbau des Feuerwehrgerätehauses wurde gefasst, weil das im Jahre 1983 errichtete Gebäude nicht mehr den feuertechnischen und ökologischen Gesichtspunkten entspricht. Insbesondere wurde bemängelt, dass sich die Feuerwehrleute unmittelbar hinter den Fahrzeugen umkleiden müssen und für vier Fahrzeuge nur drei Tore zur Verfügung stehen. Das Gebäude wird in zwei Richtungen erweitert, nämlich in Richtung Schulhof und in Richtung der Gärten an der Gartenstraße. In den neuen Räumen in Richtung Schulhof werden die neuen Umkleideräume entstehen. Außerdem sieht der Plan Räume für die technische Ausrüstung vor. Im Erweiterungsbau in Richtung Gartenstraße entsteht ein größerer Schulungsraum. Zur weiteren Ausstattung gehören Büros, ein Funkraum, sanitäre Anlagen und eine Küche. Der Entwurf sieht Stellflächen und Tore für vier Fahrzeuge vor. Insgesamt wird die bebaute Fläche um 380 qm vergrößert. Für die Beheizung des Gebäudes ist eine Wärmepumpe vorgesehen. Die Gesamtkosten des Projektes, das aus 27 Gewerken besteht, belaufen sich auf 1,7 Millionen Euro. Als Baufertigstellung ist Mitte des nächsten Jahres vorgesehen.
Christopher Ligocki verläßt Kindergarten Ss. Cosmas und Damian
"Wir verlieren einen engagierten, sympathischen Mitarbeiter", betonte Einrichtungsleiterin Heike Westermann vom Kindergarten Ss. Cosmas und Damian, als der Erzieher Christopher Ligocki Abschied nahm. Er war während seiner dreijährigen Tätigkeit überwiegend im Bereich der U 3 Kinder tätig gewesen. Soweit es die Corona-Pandemie zuließ, verabschiedeten sich die Kinder, Erzieher und Eltern schweren Herzens. Die Erzieherinnen hatten ein "Leitungspaket" gepackt, denn Christopher Ligocki wird zukünftig in Burgsteinfurt die Einrichtung Kindernest leiten. Das Kindernest ist eine eingruppige Kita mit 20 Kindern im Alter von 2 - 6 Jahren an der Liedekerker Straße. Die Trägerschaft wurde von den Eltern selbst in Form eines Vereins übernommen. Ein Kräuterregal, ebenfalls ein Geschenk des Kita-Personals, wird zukünftig den Balkon seiner Wohnung in Ochtrup schmücken. Die Eltern bedankten sich mit einem Fotoalbum mit den Fotos der Kinder und einem Gutschein. Der scheidende Erzieher ließ sich nicht lumpen. Ein große Schachtel Merci war für das Kindergartenpersonal gedacht. Eine Toni-Box, Kartenspiele und Büchlein werden zukünftig zum Inventar des Kindergartens gehören. Freudestrahlend nahmen die Kinder Tütchen mit Gummibärchen an. "Ich werde Euch alle vermissen" meinte Christopher Ligocki zum Abschluss. Er lobte insbesondere das offene Konzept in der Einrichtung, das hervorragende Klima zwischen allen Beteiligten und die tolle Verbundenheit mit den Eltern.
Trauer um Walburga Lutter
Im Alter von 79 Jahren verstarb jetzt die zuletzt in Leer am Rewenweg 4 wohnhafte Lehrerin Walburga Lutter. Sie hat sich in ihrer aktiven Zeit als Lehrerin in der Marienschule in Leer verdient gemacht. "Die Verstorbene hat sich aber auch eingebracht in unserer Pfarrgemeinde nicht nur als Lektorin sondern zusammen mit Pfarrer Siegmund die Erstkommunionvorbereitung geleitet und hat durch viele Ideen gerade den Kindern, den 'Kleinen' einen Zugang zum Glauben an Gott eröffnet", lobte Pfarrdechant Johannes Büll im Gottesdienst das Wirken von Walburga Lutter.
Sie wurde am 24.11.1940 in Wuppertal geboren. Ihren Berufswunsch als Lehrerin konnte sie zunächst nicht verwirklichen, da sie kein Abitur hatte und das Schulgeld fehlt. Sie wurde deshalb erste Sekretärin in einem Werk der Stahlindustrie. Dann ergaben sich neue Wege ihren Berufswunsch umzusetzen. Sie studierte in Essen und Lüneburg. So konnte sie ihren Berufswunsch Lehrerin zu werden trotz mancher Hindernisse, dennoch umsetzen. Und da war sie am richtigen Platz wissen alle, die sie im Laufe der Jahre kennenlernten. Die Kleinen wollte sie fördern, damit aus den I-Männchen erwachsene, verantwortungsbewusste Menschen werden. Mit Liebeswürdigkeit und Konsequenz hat sie das über viele Jahrzehnte getan.
Als Lehrerin wirkte sie in Witten an der Ruhr, dann von 1979 bis 1992 in Leer als Rektorin, danach bis 1998 als Rektorin in Altenberge. Hier stellte sie sich in Altenberge mit einer größeren Schule und einem Schulneubau neuen Herausforderungen. Eine Krankheit zwang sie zur Berufsaufgabe. Nach ihrer Pensionierung studierte sie von 1999 bis 2004 an der Kunstakademie in Bonn und schloss das Studium als Diplom-Bildhauern ab.
Zahllose Kunstwerke prägen ihr Haus und ihr Zuhause am Rewenweg 4, wo sie seit 1979 zuhause war. Ausdrucksvolle Kunstwerke, zum Teil inspiriert von Menschen aus ihrer Familie oder auch von Ernst Barlach, zeugen von ihrer Auseinandersetzung mit dem Leben in seinen vielfältigen Facetten. Ihre Kunstwerke stellte sie im Jahre 1998 in der Kreissparkasse Steinfurt und im Jahre 2011 in Horstmar aus. Der Erlös der Ausstellungen kam der Vereinigung "German Doctors" zugute.
Fahrten in ferne Länder waren ihr wichtig, um den eigenen Horizont zu weiten und wach zu sein. 2007 zog es sie nach Nepal, wo sie sich in einer Leprastation um körperlich und geistig behinderte Kinder kümmerte, denen sie nicht nur die Heilung von Lepra, sondern auch schulische Bildung zukommen lassen wollte.
Im Jahre 1997 veröffentlichte sie zwei Hefte zum neuen Kreuzweg auf dem alten Friedhof in Leer. "Die beiden Hefte sind ein ausdrucksvolles Zeugnis von Walburga Lutters Osterglauben, der durch die Fragen und Zweifel des Lebens gewachsen ist. Auch in vielen ihrer Kunstwerke findet dieser Glaube sich wieder", beschreibt Pfarrdechant Johannes Büll ihre Werke. Mit vielen tiefgreifenden Gedanken zum neuen Kreuzweg von Gertrud Büscher-Eilert und Erich Büscher-Eilert auf dem alten Friedhof in Leer habe sie sowohl speziell den Kindern, als auch den Erwachsenen einen Zugang geschaffen unter der Überschrift "Leidensgeschichte und Osterglauben".
Sie findet ihre letzte Ruhe in March, einer Gemeinde in der Nähe von Freiburg im Breisgau.
Wenn "King Light" auf "Orbit Eagle" trifft
Aus der Not eine Tugend machte das Lagerteam des Sportvereines Westfalia. Da das geplante Sommerferienlager wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, kam Moritz Dapper die Idee: "Wir könnten einen Lasertag organisieren." Dabei handelt es sich um eine moderne Art der Spielform "Fangen und Verstecken". Die Kinder werden mit sogenannten Deltabursts ausgestattet und müssen versuchen, durch Geschicklichkeit und Teamgeist die Deltaburst der Gegner zu treffen. Diese Outdooraktivität ist völlig ungefährlich, da eine Infrarottechnik anstelle einer Lasertechnik benutzt und zudem auf die Sensoren und nicht auf Menschen gezielt wird.
v.l.n.r.: Matz Raue, Toni Eppenhoff (Sieger), Nils Eppenhoff
Schon am Tage nach der Veröffentlichung des Termines meldeten sich 53 Kinder im Alter zwischen acht und fünfzehn Jahren zur Teilnahme an. Für das Orgateam begannen nun die Vorbereitungen. Es musste ein geeignetes Gelände gefunden werden. Im Wald in der Nähe des Rodelberges am Schöppinger Berg wurde man fündig. "Es ist ideal hier, ein übersichtliches Terrain mit einem Buchenbestand. Damit haben wir keine Probleme mit dem Eichenprozessionsspinner" bemerkte Michael Denkler, der zweite Vorsitzende des Sportvereines Westfalia.
v.l.n.r.: Maarten Höing (Sieger), Lars Kleimann-Börger, Erik Ahmann, Tom Geisler
Überpünktlich waren die Kinder zur Stelle. Wegen der großen Teilnehmerzahl hatte man sie altersgerecht ein drei Gruppen aufteilen müssen. Phantasievoll waren die Namen der Teilnehmer gewählt. Da spielte King Light ebenso mit wie Ice Tornado oder Delta Pulsar mit Orbit Eagle. Es begannen die Jüngsten. Ausgestattet mit der Deltaburst konnten sie kaum den Beginn der Spiele abwarten. Jetzt erlebten alle Technik auf dem neuesten Stand der Entwicklung. Spielleiter Jannik Arning hatte eine entsprechende App auf sein Handy runtergeladen und konnte damit die Spielgeräte aller Kinder erfassen. Von dieser steuerte Jannik Arning auch die Spiele.
v.l.n.r.: Nora Brigden, Hennes May (Sieger). Elias Küper, Felix Manegold
Wie von Geisterhand erfolgte die Aufteilung der Spieler beim Team Match in zwei Gruppen. "Mein Spielgerät leuchtet rot" erkannte Matz Raue und gehörte damit zur roten Mannschaft. Blau erleuchteten die Deltabursts der anderen Mannschaft. Hinter großen Planen versteckten sich die Kinder. Es Signal ertönte und nun galt es, durch Treffen des gegnerischen Spielgerätes mit einem völlig gefahrlosen Infrarotsignal innerhalb einer bestimmten Zeit so viele Gegner wie möglich auszuschalten. Die Kinder pirschten durch das Gelände, versteckten sich hinter Bäumen oder robbten durch den Wald. Jeder Treffer wurde auf dem Handy von Jannik Arning sofort erfasst, so dass nach Beendigung des Spieles sofort das Ergebnis feststand.
Mira und Michelle Telgmann hatten keine Probleme mit der Auswertung der Spiele. Für die Sieger gab es die begehrten Pokale. Capture The Flag lautete der Titel eines weiteren Spieles. Dabei musste die Flagge des gegnerischen Teams erbeutet und ins eigene Lager gebracht werden. "Das ist genau das richtige Angebot für unsere Kinder", schwärmte Dietmar Sundorf, der jahrzehntelang das Sommerlager von Westfalia leitete. Die Kinder könnten sich mit genügendem Abstand an der freien Luft austoben. "Meine Kollegen sind ganz neidisch, dass wir so etwas anbieten" bemerkte Anne Telgmann in der großen Runde der Betreuer. In einer gemütlichen Runde ließen diese den gelungenen Nachmittag ausklingen.
Dorfspiel fordert kreative Kolpingkids
Die Kolpingkids waren kreativ unterwegs. Wer am Donnerstagnachmittag im Dorf unterwegs war, konnte sie überall entdecken. Mit ihren orangefarbenen Warnwesten waren sie gut ausgestattet für ihr Dorfspiel. In kleinen Gruppen galt es, Quizfragen zu lösen und Aufgaben zu erfüllen. Die Ergebnisse wurden auf Fotos festgehalten. Motto des Spiels: Je kreativer und verrückter, desto besser! Die Kolpingkids setzten das Motto kurzerhand in die Tat um. So galt es zum Beispiel möglichst schnell ein Zelt aufzubauen, einen lustigen Kolping-Rap zu schreiben oder einer Person einen Heiratsantrag zu machen. Letzteres war kein Problem für Joel, der tatkräftig um die Hand seiner Oma anhielt. Sie nahm den Antrag gerne an. Für Kinder wie für Betreuer war es ein gelungener und abwechslungsreicher Nachmittag.
Kinderland verabschiedet angehende Schulkinder
Nach den Sommerferien beginnt für die insgesamt 17 Kinder aus dem Kinderland Horstmar und Leer ein neuer Lebensabschnitt, die Schulzeit. "Wir begegnen jedem Kindergartenjahresabschluss auch mit ein bisschen Wehmut, denn wir durften die Kinder ein Stück weit auf ihrem Lebensweg begleiten, so Melanie Brüggemann, Einrichtungsleitung in der Grollenburg. Trotz der momentanen Corona Lage, fand das jährliche Übernachtungsfest mit vielen tollen Aktionen für die Kinder statt. Am Folgemorgen wurden die Kinder dann "rausgeschmissen".
Ehrenamt spielt wichtige Rolle
Der Dorfladen ist auf die vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten angewiesen, um auch weiterhin den Service für das Dorf erbringen und überleben zu können. Zu diesen ehrenamtlich Tätigen gehört auch Jörg Anthe. Seit Jahren versieht er seine ehrenamtliche Tätigkeit unbemerkt im Hintergrund. Er kümmert sich um die Rechnungserstellung für die gewerblichen Kunden des Dorfladens in Leer. Das nahmen jetzt die Vorstände Hendrik Quandt und Helmut Gerdener zum Anlass, Jörg Anthe für seine Tätigkeit mit einem Einkaufsgutschein und einem Weingebinde zu danken. Die Vorstände bedanken sich auch bei den Kundinnen und Kunden, die insbesondere während des Lockdowns dem Dorfladen die Treue gehalten und zu einem stabilen Ergebnis beigetragen haben. "Das fördert die Motivation, sich auch weiterhin für den Dorfladen intensiv zu engagieren", sind sich die ehrenamtlichen Mitglieder im Vorstand und Aufsichtsrat einig.
Brennende Muskeln bei Rennradfahrern
Es ist schon gute Tradition, dass sich im Juni ein Tross von bis zu 500 Radfahrern auf den Weg macht, um auf den Strecken des Burning Roads Ochtruper Fahrradmarathon einen Tag unter Gleichgesinnten auf dem Rad zu verbringen und dabei auch noch Gutes zu tun. Das Startgeld kommt dem Netzwerk Roter Keil zugute, das den Opfern sexuellen Kindesmissbrauchs hilft. Nach langer Überlegung haben die Organisatoren das Radrennen Burning Roadtour Ochtrup abgesagt. Es war nicht abzusehen, ob die Lockerungen bei Corona diese Veranstaltung zulassen würden. Die Rennradgruppe Hauenhorst/Leer ließ sich nicht entmutigen und fuhr die Burning Roadtour.
Morgens um 07:30 Uhr machten sich die Sportler in Leer auf den Weg Richtung Bad Rothenfelde. Bei besten Bedingungen konnten die ersten 100km mit leichtem Rückenwind zurückgelegt werden. In Bad Rothenfelde wartete dann schon ein Portion Nudeln auf die Sportler. Gestärkt konnte der zweite Teil der Strecke in Angriff genommen werden. Der Weg führte über Lienen, Saerbeck, Emsdetten, Nordwalde zurück zum Ausgangspunkt nach Leer. Nach gut 200 gefahrenen Kilometern und einer Fahrzeit von sechseinhalb Stunden hatten die Sportler vom RSG Westfalia Leer kühle Getränke bereitgestellt. "Wir verspürten nicht nur Burning Roads, sondern auch brennende Muskeln", erinnert sich Rennradfahrer Ludwig Wewers aus Leer. Für das nächste Jahr hoffen alle, dass die Veranstaltung mit allen Sportlern wieder durchgeführt werden kann.
Dhaman Karanam geht schweren Herzens
Mit bewegenden Worten nahm der 57 Jahre alte Pfarrer Dhaman Karanam, der dem Orden des hl. Franz von Sales angehört, während der Gottesdienste am vergangenen Wochenende Abschied von der Pfarrgemeinde St. Gertrudis. Er wird bereits am 1. Juli eine neue Stelle in Essen/Oldenburg antreten. Dort mangelt es an Priestern, nachdem die Salesianer die dortige Pfarrgemeinde verlassen haben.
Pfarrdechant Johannes Büll bedankte sich im Namen der Pfarrgemeinde für die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit, für die Hilfe und Freundschaft. Der scheidende, tiefreligiöse und in der Gemeinde beliebte Priester habe insbesondere ein gutes Verhältnis zu den Alten und Kranken der Gemeinde gehabt. Noch genau erinnerte sich Pfarrdechant Büll bei seinem Amtsantritt in St. Gertrudis an die erste Begegnung mit dem Inder, als dieser ihm mit auf den Weg gab: "Ich wünsche dir ein hörendes Herz."
Als Zeichen der Wertschätzung und des Dankes gab es als Geschenk der Pfarrgemeinde einen Meßkelch. Ein Kreuz mit Durchblick wird zukünftig das Arbeitszimmer des Inders in seiner neuen Heimat schmücken. Im Namen der kirchlichen Institutionen wünschte Pastoralreferentin Ursula Lappe ein Boot aus Mut, ein Mast aus Vertrauen, ein Segel aus Hoffnung und ein Meer aus Träumen.
"Es war für mich im ersten Moment einen große Enttäuschung, als ich hörte, dass ich Horstmar und Leer verlassen soll", ließ der Seelsorger die Gemeinde wissen. Nach vielen quälenden Fragen habe er sich den Spruch zu eigen gemacht: Der Mensch denkt und Gott lenkt. Für ihn bleibe der Spruch der Gleiche: Wie Gott will. Und so habe er sich dem Wunsch der Oberen gefügt.
Insgesamt dreizehn Jahre war Pfarrer Dhaman Karanam - mit Unterbrechung - in der Gemeinde tätig. Die Rückkehr nach Horstmar vor drei Jahren habe er Pfarrdechant Johannes Büll zu verdanken, der sich beim Bistum für ihn eingesetzt habe. Man habe ihn von Anfang an herzlich aufgenommen. Viele schöne Begegnungen, Erinnerungen und Feiern seien in seinem Kopf. "Meine Dienste habe ich immer gerne getan", blickte Dhaman Karanam zurück. Er sagte aus tiefstem Herzen danke für alle Gespräche, für alles Miteinander und für alle Unterstützung.
Dabei vergaß er neben den kirchlichen Institutionen auch die weltlichen Vereine und Verbände nicht. Sein besonderer Dank galt den großzügigen Spenden im Rahmen des Projektes Spandana HoLe, mit dem er in seiner indischen Heimat vielen Menschen helfen konnte. Organist Rafael D. Marihart hatte sich zum Abschied noch etwas besonderes einfallen lassen. Er intonierte auf der Orgel der Pfarrkirche beim Auszug das Lied: Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus. Pfarrer Dhaman Karanam lud alle ein, ihn an seiner neuen Wirkungsstätte zu besuchen.
"Outdoor-Probe" mit Anlaufschwierigkeiten
Coronabedingt fand die letzte turnusmäßige Probe des Orchesters "Music for Fun (MfF)", einer Unterabteilung des Musikverein Friedensklang Ostendorf 1928 e.V., im Februar dieses Jahres statt. Wann der traditionelle Probenraum in der Mensa des Gymnasium Borghorst wieder genutzt werden darf, ist aktuell noch völlig offen. In dieser unbefriedigenden Situation hatte die Ärztin Sabine Heidler, die im Orchester Klarinette spielt, die Idee, das jährliche Sommerfest mit einer "Outdoor-Probe" in ihrem Garten im Oberesch am Nahen Weg zu verbinden. Der Dirigent des MfF, Simon Lücke, war sofort angetan hiervon, eine Umfrage unter den Mitgliedern ergab genügend Interessierte, damit eine Probe auch sinnvoll stattfinden konnte.
Die Vorbereitung der Veranstaltung begann mit dem Vermessen des Gartens und bestätigte, dass unter strikter Einhaltung der Abstandsregeln alle MusikerInnen Platz finden konnten. Zum vollständigen Hygiene-Konzept gehörte selbstverständlich ein Nasen- und Mundschutz, insbesondere beim Anstehen am Grill. Um alle unnötigen Schnittstellen beim Kontakt untereinander zu vermeiden, gab es – anders als sonst gewohnt und praktiziert – keine mitgebrachten Salate, kein individuelles Grillgut usw. Alle auf dem Grill zubereiteten Speisen steckten auf Spießen, um essen zu können, ohne am Tisch zu sitzen. Brot wurde vor Ort im Ofen aufgebacken, warmes Gemüse ersetzte die sonst übliche Salatbeilage. Der Mann am Grill schützte sich und die Gäste die ganze Zeit mit Maske, und wer selbst keine Maske trug, bekam nichts auf den Teller.
Musiziert bzw. geprobt wurde natürlich auch. Die ersten Takte gerieten etwas holperig nach der langen probelosen Zeit. Die Nachbarn der Ärztin, die auf ihrer Terrasse die Outdoor-Probe verfolgten, waren trotzdem begeistert und stellten fest, dass die MusikerInnen beim letzten Durchlauf der geprobten Stücke immer besser zueinander fanden. "Das war nach dieser langen Zeit mal wieder nötig, wir waren ja alle schon ein Stück weit auf Entzug", stellte Klaus Rüße fest, der seine Frau Sabine Heidler deswegen sehr gerne bei den Vorbereitungen und bei der Durchführung des Abends am Grill unterstützte. Sabine Heidler resümierte noch am Abend, dass dieser Probelauf gezeigt habe, was trotz Corona möglich sei, und lobte ganz besonders die Disziplin der MusikerInnen, auf die für künftige Proben gesetzt werden könne: "Selbst beim geselligen Teil des Abends hielten sie Abstand!"
Engel als Begleiter und Ratgeber
Die KFD Leer bedauert es sehr, dass zur Zeit keine Veranstaltungen stattfinden können. "Der Aufwand für Hygienemaßnahmen ist einfach zu groß, auf uns liegt die Verantwortung, wenn etwas passiert" begründet Teamsprecherin Agnes Telgmann die Zurückhaltung. Dennoch will man den Kontakt zu den Mitgliedern aber nicht ganz verlieren. Das Vorstandsteam der KFD traf sich jetzt zu einer besonderen Aktion. Die Mitglieder erhalten einen Schlüsselanhänger mit dem Symbol eines Engels. Dazu gibt es eine Grußkarte. Darin steht der Wunsch geschrieben, dass der Schutzengel als treuer Begleiter und Ratgeber jeden Weg begleite. Er solle behüten und beschützen, alle Gefahren fernhalten. Engel und Karte befinden sich in einem persönlich adressierten Briefumschlag. Es waren insgesamt 290, die von den Teamdamen der KFD Leer bestückt wurden. Bei der Heftausgabe am Donnerstag (25. Juni) werden die Bezirkshelferinnen die bunten Umschläge erhalten und dann verteilen. Eines ist dem Team noch ganz wichtig: Hoffentlich bald werden wir wieder zusammen Ausflüge machen, Doppelkopf spielen, Sporteln, Kaffeetrinken, Kino besuchen und Fahrradfahren. "Der Engel soll auf Euch aufpassen bis wir uns wiedertreffen", lautet der Wunsch auf der Karte.