Horstmar-Leer
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Keine einfache Entscheidungsfindung
Vor 50 Jahren haben sich die Stadt Horstmar sowie die damals selbständige Gemeinde Leer zur Stadt Horstmar zusammengeschlossen. Die Entscheidung basiere auf der Weitsicht der damaligen Vertreter in Stadt und Gemeinderat, die mehrheitlich für den kommunalen Zusammenschluss stimmten, heißt es in einer Einladung an die Bevölkerung, an den am 28. und 29. September stattfindenden Feierlichkeiten teilzunehmen.
So ganz einfach war die Entscheidungsfindung nicht, denn es gab jahrelange Diskussionen auf höchster Landesebene im Zuge der anstehenden kommunalen Neuordnung. Im Gespräch war damals ein Zusammenschluss mit der Stadt Horstmar oder ein Zusammengehen mit der Großgemeinde Burgsteinfurt. Für Leer stand im Jahre 1969 die Alternative fest, entweder einem freiwilligen Zusammenschluss zuzustimmen oder auf eine gesetzliche Regelung zu warten. Wohin die Reise bei einer gesetzlichen Regelung hingehe, ließ sich nicht absehen.
Die damaligen 13 Bürger von Leer, die den Gemeinderat bildeten, wollten sich das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen lassen. Sie wollten die Entscheidung nicht allein treffen und luden die Bevölkerung bereits ab 1967 zu verschiedenen Versammlungen ein. Dabei wurde deutlich, dass die Zeit drängte denn Dr. Heidemann von der Bezirksregierung machte damals deutlich, dass alle freiwilligen Lösungen bis zum Herbst 1969 abgewickelt werden sollten. Allerdings war die Stimmung im Ort bezüglich eines Zusammenschlusses mit Horstmar recht unterschiedlich, auch im Rat gab es keine klare Mehrheit, wobei sich eine kleine Tendenz in Richtung Horstmar abzeichnete.
Der inzwischen verstorbene Carlfried Graf von Westerholt, ein klarer Befürworter der Lösung mit Horstmar, nannte dafür auch gleich mehrere Gründe. In Horstmar stelle man ein Drittel der Ratsmitglieder, in Burgsteinfurt nur eine Minderheit. Es gab einen weiteren Grund für Horstmar-Sympathien: In Leer war gerade die Flurbereinigung abgeschlossen worden mit finanziellen Belastungen für die Landwirte. In Burgsteinfurt stand sie noch bevor. Im schlimmsten Falle wären Landwirte doppelt zur Kasse gebeten worden. Außerdem hatte man erfahren, dass die Burgsteinfurter finanziell nicht auf Rosen gebettet waren. Carlfried Graf von Westerholt erzählte immer gerne vom Anruf eines CDU-Ratsherren aus Burgsteinfurt, der wissen wollte, wohin Leer tendiere. Als dieser vom Trend in Richtung Horstmar hörte, war er schon erleichtert und erklärte: "Wenn Leer nach Burgsteinfurt kommt, bekommt die CDU in Burgsteinfurt eine katholische Mehrheit und das müssen wir auf jeden Fall verhindern."
Inwieweit die Religion bei der dann späteren Entscheidung für das Zusammengehen mit Horstmar eine wichtige vielleicht sogar eine wesentliche Rolle spielte, lässt sich vermuten. UWG-Ratsherr Anton Greive stattete den Ordensschwestern des Hauses Loreto einen Besuch ab. Dabei wies er unter anderem auf die Religionsunterschiede hin, zum einen auf das überwiegend evangelische Burgsteinfurt und zum anderen auf das katholische Horstmar. "Sie können mitbestimmen" ermunterte er die Ordensschwestern, an der Abstimmung teilzunehmen. Wie sie konnten alle die vom Gemeinderat gestellten Frage mit Ja oder Nein beantworten: Sind Sie für einen freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Horstmar und Leer. Man muss kein Prophet sein um anzunehmen, für wen sich die katholischen Nonnen damals entschieden. Diese Entscheidung fiel dann am 23. Februar 1969 knapp aus: 502 Bürger entschieden sich für Horstmar und 381 für die Selbständigkeit der Gemeinde bis zu einer von höheren Stelle verordneten Neugliederung, die möglicherweise in Richtung Burgsteinfurt gegangen wäre. Die Leerer Ratsmitglieder folgten dem Ergebnis der Bürgerbefragung und votierten einstimmig für den Zusammenschluss mit Horstmar.
Für viele war es ein schwerer Entschluss, wie der damalige Bürgermeister Bernhard Berning bemerkte. Er erinnerte daran, dass man in Leer 1968 das 750jährige Bestehen hätte feiern können. Es wurde darauf verzichtet und das Geld für einen Kindergarten bereitgestellt. Der Stammtisch "Schluckspechte" rief auf zu einem Trauermarsch, bei dem der Ort zu Grabe getragen wurde. Der damalige Stadtdirektor Ernst Fasen äußerte sich wie folgt: "Horstmar ist auf Leer und Leer auf Horstmar angewiesen. Jetzt sind wir Brüder und wollen uns auch so benehmen." Leer brachte 26,5 Quadratkilometer in die Ehe mit Horstmar, das Gebiet der damaligen Stadt Horstmar betrug 18,2 Quadratkilometer.
UWG Ratsmitglied Anton Greive und Bürgermeister Bernhard Berning machten aber ganz deutlich, dass noch manch harter Strauß mit den Horstmarern auszufechten sein werde. In den Nebenabreden zum Gebietsänderungsvertrag wollte man die Chancen nutzen, um sich zu positionieren. Es gab derer insgesamt elf. Einige von ihnen wurden im Laufe der Zeit erfüllt, andere nicht realisiert, weil einfach die Zeitverhältnisse über sie hinweggeschwappt waren. Das sind die elf Nebenabreden und deren Erfüllung:
1. Die neu gebildete Gemeinde ist verpflichtet, im Ortsteil Leer eine Grundschule zu unterhalten und um eine Gymnastikhalle und – wenn die Schulbauförderungsrichtlinien es vorsehen – ein Lehrschwimmbecken zu errichten. Grundschule und Gymnastikhalle sind vorhanden, der Bau eines Lehrschwimmbeckens war aus finanzieller Sicht reine Utopie und wurde auch nicht weiter verfolgt.
2. Die Lehrerdienstwohnungen in Leer sind vorrangig für die Unterbringung der an der Leerer Grundschule tätigen Lehrkräfte zu verwenden. In den Räumen der ehemaligen Marienschule hat heute die Jule ihre Räume.
3. Die Gemeinde verpflichtet sich, am Sportplatz in Leer Umkleidekabinen mit sanitären Anlagen zu errichten. Diese Bedingung ist erfüllt worden. Die Umkleidegebäude sind heute allerdings bereits stark sanierungsbedürftig.
4. Die neu gebildete Gemeinde bemüht sich, eine neue direkte Straßenverbindung zwischen Horstmar und Leer als Kreisstraße zu schaffen. Entsprechende Planungen hat es nie gegeben.
5. Die neue Gemeinde wird den Feuerschutz in Horstmar und Leer durch Freiwillige Feuerwehren sicherstellen. In Leer gab es das sogenannte "Spritzenhäuschen". Es hatte weder sanitäre Anlagen noch einen Aufenthaltsraum. Es dauerte bis zum Jahre 1983, bis das Feuerwehrgerätehaus am Nahen Weg errichtet wurde. Heute entspricht dieses nicht mehr den Anforderungen und soll im nächsten Jahr erweitert werden. Heute besteht die Freiwillige Feuerwehr aus den Löschzügen Horstmar und Leer.
6. Die neue Gemeinde wird in Fortsetzung der bisherigen Übung in Leer jährlich eine Kirmes veranstalten. Die traditionell am letzten Wochenende terminierte Kirmes existiert nicht mehr. Ein Versuch vom ehemaligen Gastwirt Uwe Wilpers, die Kirmes zu beleben, ist mangels Interesse gescheitert.
7. Die Gemeinde verpflichtet sich, in Leer einen Leichenwagen zu stationieren. Diese Nebenabrede hat sich von selbst erledigt. Heinrich Raus fuhr mit einem Pferdegespann diesen Leichenwagen. Es war im Winter 1970, die Straßen waren glatt, das vor dem Leichenwagen angespannte Pferd fiel vor der Gaststätte Tante Toni hin und war nicht mehr zu bewegen aufzustehen. Notgedrungen sprangen die Nachbarn der Verstorbenen ein und schoben den Leichenwagen bis zum Friedhof am Nahen Weg. Fortan wurden motorisierte Leichenwagen einsetzt, die nicht in Leer stationiert waren.
8. Die neue Gemeinde wird in ihrem Haushalt für die Kulturpflege in Leer wenigstens 1.300 € bereitstellen. Die Stadt unterstützt jährlich den Ortskulturring.
9. Die Gemeinde wird in ihrem Haushalt für die Jugendvereine in Leer wenigstens 1.900 € jährlich bereitstellen. Das Geld wurde jährlich über den Ortsjugendring an die Vereine verteilt. Den Ortsjugendring gibt es nicht mehr, die Stadt zahlt Zuschüsse insbesondere an den Sportverein.
10. Die neue Gemeinde verpflichtet sich, die Aufschließung von Baugebieten in Leer nach Kräften zu unterstützen. Außerdem ist sie nach Kräften bemüht, die Ansiedlung von Gewerbe- und Industriegebieten in Horstmar und Leer paritätisch zu fördern. In Leer wurde das Baugebiet Grollenburg und das Gewerbegebiet Dorfesch geschaffen. Ein neues Baugebiet ist in der Diskussion.
11. Die Sitzungen des Rates der neu gebildeten Gemeinde Stadt Horstmar-Leer werden abwechselnd in Horstmar und Leer abgehalten. Ratssitzungen finden heute in der Regel im altehrwürdigen Rathaus in Horstmar statt.
"Eine Liebesehe kann es zwischen Horstmar und Leer nicht geben, aber eine Vernunftehe. Dort kann die Liebe dann Einkehr halten. Denn eine Ehescheidung gibt es nachher nicht mehr" formulierte beim Zusammenschluss Stadtdirektor Ernst Fasen. "Wir fühlen uns im Rat als gleichberechtigte Partner, haben gegenseitig keine Berührungsängste und praktizieren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit", stellt Ludger Hummert "Bürgermeister von Leer" rückblickend auf die letzten Jahre fest. "Der Zusammenschluß funktioniert so gut wie noch nie" betont Bürgermeister Robert Wenking. In diesem Zusammenhang nennt er die gute Stimmung im Rat zwischen den Horstmarer und Leerer Ratsherren. Im Jugend- und Sportbereich arbeite man eng zusammen. In der Feuerwehr mit den beiden Löschzügen gebe es keine Berührungsängste. Die ehemals selbständigen landwirtschaftlichen Ortsvereine haben sich zusammengeschlossen. Die Fusion der beiden Kirchengemeinden von St. Gertrudis Horstmar und Ss. Cosmas und Damian in Leer haben zum Zusammenwachsen beigetragen.
Franz Telgmann feiert 90. Geburtstag
Die Vollendung des 90. Lebensjahres feierte gestern Franz Telgmann in seinem schmucken Haus in Ostendorf 30. Zu den Gästen gehörten auch Pfarrdechant Johannes Büll und Bürgermeister Robert Wenking. Sie erlebten ein Geburtstagskind, das viel zu erzählen hatte, insbesondere von seiner Wanderschaft, die ihn bis nach München führte.
Das Elternhaus von Franz Telgmann steht in den Herswiesen in der Nähe der Dörfer Vogelstange. Hier wuchs er mit sechs Geschwistern auf und wurde als 15jähriger im Schanzlager in Ochtrup verpflichtet. Graf von Westerholt habe er es zu verdanken, dass er vom Wehrdienst vorzeitig entlassen wurde um in der heimischen Landwirtschaft zu helfen, erinnert sich das Geburtstagskind. Nach dem zweiten Weltkrieg absolvierte er eine dreijährige Ausbildung als Gärtner. Die Wanderschaft habe in ihm wohl den Grundstein für das Fernweh gelegt, vermutet Tochter Petra. Diese habe er wohl an seine Kinder und Enkelkinder vererbt. Er ist Vater von einer Tochter und drei Söhnen, heute gehören neun Enkel zur Familie. Von weiten Reisen bis nach Indonesien erzählen Franz und seine Frau Agnes gerne. "Wir wollten immer sehen, wie die Welt draußen aussieht" bekennen beide.
Franz Telgmann arbeitete 30 Jahre in der ehemaligen Strumpffabrik Schulte & Dieckhoff. Nach Auflösung des Unternehmens war er vor allem ehrenamtlich tätig und half beim Bau der Alster Kapelle und konnte seine Kenntnisse als Gärtner am Friedhof einbringen. In der Bauerschaft Alst und darüber hinaus kennt man ihn als emsigen Gärtner. Ein riesiger Garten, mustergültig angelegt und gepflegt, wie Bürgermeister Robert Wenking bei der Besichtigung feststellte, ist sein ganzer Stolz. Überall spürt man seinen grünen Daumen. Er gehört der Leerer Kolpingfamlie, dem Alster Kapellenverein und selbstverständlich auch dem Schützenverein Alst an. Am kommenden Samstag wird mit der Familie, Freunden und Nachbarn in der Gaststätte Arning gefeiert.
Kolpingfamilie sammelte Altkleider ein
Die freiwilligen Helfer der Kolpingfamilie Leer sammelten am vergangenen Samstag gebrauchte Kleidung. Irene Wahlers, die Vorsitzende der Kolpingfamilie Leer, freute sich über die große Zahl der Teilnehmer, insbesondere über die Teilnahme zahlreicher Kinder. Zunächst stärkte man sich beim gemeinsamen Frühstück im Pfarrheim. Es habe viel Spaß gemacht, zumal in diesem Jahr das Sammlungsergebnis außerordentlich gut war, wussten alle zu berichten. Es seien ca. 1,5 Tonnen Altkleider zusammengekommen, schätzte Ina May. Der gute Erfolg ist auch darauf zurückzuführen, dass in den Leerer Haushalten vor der Sammlung Behältnisse für die Aufnahme der Kleidung verteilt worden waren, außerdem lagen sie im Dorfladen und den heimischen Banken aus. Nach getaner Arbeit ließ man sich eine Stärkung im Pfarrheim gut schmecken. Irene Wahlers hatte eine schmackhafte Suppe zubereitet. Der Reinerlös der Aktion sozialen Projekten vor Ort zugute.
Eindrucksvolles Konzert im Waldfrieden
Ein eindrucksvolles Erlebnis war das Konzert des Pop- und Gospelchores "Once Again" unter dem Dirigent von Winne Vogt an einem besonderen Ort und zu einer besonderen Zeit. Holger Behr und seine Frau Anne Trindeitmar-Behr hatten eingeladen zu einem Waldkonzert in den Abendstunden am Alster Kreuz inmitten der Beerdigungsstätte Waldfrieden. Etwa 110 Gäste waren gekommen. Es war eine besondere Stimmung im herbstlichen Wald. Rote Lichter, gleich den Positionsleuchten auf einem Flugzeugrollfeld, zeigten den Besuchern den Weg. Die am Firmament blinzelnden Sterne sorgte für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Der Wald war mit Lämpchen illuminiert und zauberte eine tolle Kulisse. Es war eine besondere Herausforderung, der sich der Gospelchor in der Dunkelheit stellte. Das Alster Kreuz mitten im Wald wurde angestrahlt und der Chor stand nicht ganz im Dunkeln. Die Aktiven boten eine musikalische Reise der Erzählungen und Gefühle. Bei dem weltbekannten "Halleluja" animierte Winne Vogt die Zuhörer zum Mitsingen. Langanhaltenden Beifall gab es von den begeisterten Zuhörern. Sie hatten temperamentvolle und besinnliche Momente bei dem einstündigen Konzert erlebt und entließen den Chor nicht ohne Zugaben. Einen ganz besonderen Dank möchte das Waldfrieden-Team den Mitgliedern des Chores aussprechen und allen Besuchern für die Unterstützung. "Weitere Konzerte sind im Waldfrieden geplant, sie sollen zu einer festen Einrichtung werden" signalisieren Holger Behr und seine Frau Anne.
Feuerwehr für den Ernstfall gerüstet
Dichter Rauch quoll aus den Fenstern des Obergeschosses im Kindergarten an der Grollenburg. Kinder, die sich in den oberen verqualmten Räumen aufhielten, riefen laut um Hilfe. Als den Verkehrsteilnehmern auf der Halterner Straße dann noch die Feuerwehr mit Blaulicht entgegenkam, befürchteten viele das Schlimmste. Bei Sanierungsarbeiten im Gebäude sei es zu einem folgenschweren Feuer gekommen, erfuhren die Einsatzkräfte des Leerer Löschzuges beim Eintreffen am Leerer Feuerwehrgerätehaus. Trotz des sonnigen Herbsttages, an dem sicher viele lieber auf der heimischen Terrasse gesessen hätten, waren insgesamt 30 Feuerwehrleute, darunter auch Mitglieder der Jugendfeuerwehr, der stillen Alarmierung gefolgt. Schnell musste vor Ort entschieden werden, wie man den vier Kindern helfen könne. Da eine Drehleiter nicht zur Verfügung stand, wurden Steckleitern eingesetzt.
Die Rettung der vier Personen über diese Leiter aus dem Obergeschoss erfolgte unter den Augen von Carolin Witt, einer Erzieherin im Kindergarten, reibungslos. Die Kinder wurden in die Obhut der Jugendfeuerwehr übergeben. Bei der Erkundung des Gebäudes stellte man auch Rauchentwicklungen im Dorfkeller der Grollenburg fest. Da noch ein Bauarbeiter vermisst wurde, war der Einsatz von schwerem Atemschutzgerät in den verqualmten Räumen erforderlich. Es wurde spontan ein zweiter Einsatzabschnitt gebildet. Bei totaler Finsternis stellte die Suche nach der vermissten Person eine besondere Herausforderung dar, die von den unter der Maske schwitzenden Aktiven gut gelöst wurde. Um den Anbau am Kindergarten nicht zu gefährden, hieß es für diesen Bereich bald "Wasser marsch". Löschwasser stand an den angezapften zwei Hydranten genügend zur Verfügung.
Das ganze Szenario war eine von den Oberbrandmeistern Rainer May und Michael Wallkötter gut inszenierte Übung, gleichzeitig die letzte des Löschzuges Leer für dieses Jahr. Rainer May unterstrich die Notwendigkeit der Wehr, sich mit den Örtlichkeiten des Kindergartens vertraut zu machen. Immerhin befänden sich hier werktags bis zu 60 Personen auf der Anlage. Der Kindergarten sei nicht auf den Notruf aufgeschaltet. Die Feuerwehrmänner nutzten die Gelegenheit bei einer Besichtigung, sich die Räumlichkeiten anzusehen. Dabei stellte Erzieherin Carolin Witt fest: "Ich bin total begeistert, mit welcher Souveränität und ohne Hektik die Aufgaben gemeistert wurden." "Die Übung ist gut verlaufen", urteilte auch Stadtbrandmeister Frank Burrichter. Er hatte die Übung beobachtet.
Wie ein "Fels in der Brandung" ...
Eigentlich hätte er Bauer werden müssen. Doch sein Vater war ein kluger Mann und wollte seinen Ältesten nicht dazu zwingen. Der hat den elterlichen Hof in Lette bei Coesfeld lieber seinem jüngeren Bruder überlassen und ist heute noch gerne zu Besuch, wenn die große Familie dort zusammenkommt. Dann reist Franz-Josef Reuver mit seiner Frau Ingrid aus Horstmar an. Dort lebt der hauptamtliche Diakon schon seit 36 Jahren. So trat der heute 64-Jährige am 1. Januar 1983 seine Stelle als Pastoralreferent der Kirchengemeinde St. Gertrudis an. Diese stand seinerzeit noch unter der Leitung von Pfarrdechant Anton Krumkamp.
"Ich habe vier Pfarrer erlebt", blickt der ständige Diakon auf sein langes Arbeitsleben in der Burgmannstadt zurück, das jetzt mit dem Ruhestand endet. Doch alles komplett hinter sich lassen, wird der beständige und zuverlässige Mitarbeiter des Seelsorgeteams nicht. Ganz im Gegenteil. "Ich werde noch das tun, was ich gerne mache und helfen, wo ich gebraucht werde", kündigt der Diakon an, der der Kirchengemeinde künftig auch als Mieter erhalten bleibt. So fühlen sich die Reuvers im schmucken Häuschen neben dem Borchorster Hof mehr als wohl, was die Verwaltung des über 800 Quadratmeter großen Pfarrzentrums erleichtert hat. Dieses haben Reuver und seine Frau, die seit 29 Jahren die dort untergebrachte Pfarrbücherei leitet, in den 36 Jahren fast tagtäglich für zahlreiche Gruppen und Veranstaltungen geöffnet. Zeitweise waren sogar seine beiden inzwischen erwachsenen Töchter Barbara und Andrea im Einsatz, um den Schließdienst zu übernehmen.
"Wir sind ein gastfreundliches Haus und offen für alle Gruppen, egal, ob kirchlich oder nicht", betont der engagierte Kirchenmann. Das gelte natürlich auch für das Trauzimmer, das schon vor einigen Jahren im ehemaligen Burgmannshof eingerichtet worden ist.
Neben Trauungen könnte der baldige Ruheständler auch weiterhin Taufen, Beerdigungen und Predigten übernehmen. Ein Angebot, das Pfarrdechant Johannes Büll als Leitender Pfarrer von St. Gertrudis sicherlich gerne annimmt, da die Kirchengemeinde mit ihren beiden Standorten in Horstmar und Leer sehr arbeitsintensiv ist. So wird jede helfende Hand gebraucht. Das zeigte sich auch, als Pastoralreferentin Carmen Gündling ihr zweites Kind bekommen hat und in Elternzeit ging. Um diesen personellen Engpass zu überwinden, ist der Diakon freiwillig eingesprungen und hat noch ein Jahr Dienst drangehängt. "Als die Anfrage kam, habe ich sofort zugesagt und es nie bereut", erklärt Reuver, der ursprünglich im Oktober 2018 aufhören wollte.
Doch nun – ein Jahr später – ist wirklich Schluss, auch wenn es ihm schwerfällt. So ist der Diakon eng mit der Kirchengemeinde verwachsen und hat ihre Entwicklung entscheidend mitgeprägt. Ob unter den Dechanten Anton Krumkamp, Franz Josef Bisping, Siegbert Hellkuhl oder Johannes Büll, jeder hatte seinen ganz eigenen Charakter und jede Phase gestaltete sich für ihn anders.
Ruhender und beständiger Pol im Seelsorgeteam war allerdings stets der Diakon, dem die Arbeit im Kinder- und Jugendbereich zur Vorbereitung der Kommunion und Firmung sowie die Betreuung der Messdiener immer besonders viel Spaß gemacht hat. "Das wird mir fehlen, dass weiß ich jetzt schon", bekennt der 64-Jährige, der heute für den Nachwuchs wohl nicht mehr die Vater- sondern mehr die Opa-Figur verkörpert.
Keine Frage, Reuver ist ein Menschenfreund, dem nicht nur die Jugend, sondern alle Altersgruppen am Herzen liegen. Auf einem guten Weg sieht er die verantwortlichen Gremien, den Kirchenvorstand und Pfarreirat. "Wir möchten was zum Blühen bringen und was Neues ausprobieren", gibt er deren Devise aus. So versuche man, mehr Menschen anzusprechen und ins Gemeindeleben einzubinden. Über die Kreuzweise-Gottesdienste sei schon viel erreicht worden, kommt er auf die gut funktionierende Ökumene vor Ort zu sprechen.
Froh ist der ursprünglich gelernte Industriekaufmann auch darüber, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt Horstmar so gut funktioniert. "Wir arbeiten zum Wohl der Menschen vor Ort", beschreibt er die Prämisse der verantwortlichen Entscheidungsträger.
Und wie hat er berufliche Krisen und Probleme überstanden und gemeistert? "Ich habe eine Menge Geduld und Gelassenheit", meint der Diakon. Das sei wohl ein "bäuerliches Gen", auf das er sich immer verlassen könne, fügt er schmunzelnd hinzu. Hinzu kommen viel Urvertrauen und die Liebe zum Menschen. "Der heilige Geist ist meine bester Freund, er sitzt oft auf meiner Schulter und zeigt mir, wo es lang geht. Das gibt mir Zuversicht und Gelassenheit", betont der Diakon, der zugibt, dass er mit seiner Kirche und deren Leitung schon mal hadere.
Eines steht jetzt schon fest, mit dem Ausscheiden des Diakons aus dem aktiven Dienst wird es eine große Lücke in der Kirchengemeinde geben. Nur gut, dass er sich ins Gemeindeleben vor Ort weiter einbringen will. An große Reisen können die Reuvers ohnehin noch längst nicht denken. "Meine Frau muss noch ein bisschen arbeiten", berichtet der Ehemann, der es jetzt schon gewohnt ist, sich im Haushalt einzubringen.
Sippentreffen der Ringkamps
Eine Reise um die Welt, und das mit der Austrup-Airline, wollten jetzt einhundert bunt gekleidete Passagiere unternehmen. So jedenfalls lautete die Einladung, die die Fluggäste aus ganz Deutschland, angefangen von Hamburg im Norden Deutschland bis Nürnberg im Süden Deutschlands erhalten hatten. Terminal war das Anwesen von Jan und Andrea Austrup am Leerbach. Von dort hob der Flieger nicht ab, dafür feierte man ein fröhliches Sippentreffen der Familie Ringkamp. Mehr als einhundert Personen waren gekommen. Sie trugen die landesübliche Tracht der fünf Kontinente, in die die Reise gehen sollte. Das Stammhaus der Ringkamps steht in Ostendorf 31. Hier traf sich die Familie regelmäßig zu Weihnachten und anderen Familienfesten. Als der Stammbaum der Familie Ringkamp immer größer wurde, entschloss man sich zum alle zwei Jahre stattfindenden Sippentreffen, und das seit 2003. In diesem Jahr feierte man das fröhliche Wiedersehen in Leer.
Neues Zelt für die Jugendfeuerwehr
Ein gern gesehener Gast bei der Jugendfeuerwehr war Werner Artmann von der Sparkasse Steinfurt. Er überbrachte einen Scheck in Höhe von 500 €. "Dieses Geld können wir gut gebrauchen" freuten sich Stadtjugendfeuerwehrwart Dietmar Wahlers und sein Vertreter Jürgen Schulenkorf. Die Spende soll zur Mitfinanzierung eines Zeltes mit den Maßen 7 x 5,40 Meter und einer Firsthöhe von 2,36 Meter verwandt werden. Es wurde bereits beim Kreiszeltlager in Metelen eingesetzt und hat sich dort schon bewährt.
Es war die richtige Entscheidung
Die Auftaktveranstaltung zu den Feierlichkeiten anlässlich des Zusammenschlusses von Leer in Horstmar vor genau fünfzig Jahren im Saal des Gasthofes Vissing war ein voller Erfolg. So freute sich dann auch Bürgermeister Robert Wenking über einen zufriedenstellenden Besuch.
Professor Dr. Anton Janßen stellte in einem kurzweiligen Bericht mit entsprechender PowerPoint-Präsentation die politische Entwicklung von Horstmar und Leer in der napoleonischen Zeit bis zur Gegenwart dar. Burchard Graf von Westerholt machte in charmanter Weise die Situation beim Zusammenschluss im Jahre 1969 deutlich. Für eine ausgezeichnete musikalische Unterhaltung sorgten Cornelia Becken mit der Querflöte und Raphael D. Marihart am E-Piano. Sie spannten den weiten Bogen von Skyfall mit Adele über Schindlers Liste von John Williams bis Waterloo von Abba; für jedes Jahrzehnt ab 1969 die passende Popmusik. Zum Zusammenschluss vor 50 Jahren stellte Bürgermeister Robert Wenking fest: "Es war die richtige Entscheidung. Der kleinere Ortsteil Leer wird nicht unterdrückt. Möge es so bleiben."
Professor Dr. Anton Janßen nannte als einen Meilenstein in der politischen Geschichte den Wiener Kongreß im Jahre 1815 mit der Bildung des neuen Kreises Steinfurt, zu dem auch das preußische Amt Horstmar mit der Stadt Horstmar, sowie die Kirchspiele Horstmar und Leer gehörten. Mit der Einführung der Westfälischen Landgemeindeordnung, die im Jahre 1841 erlassen worden war, erhielten die drei Gemeinden Stadt Horstmar, Kirchspiel Horstmar und Kirchspiel Leer - letztere bestand jetzt unterschiedslos aus dem Dorf und den Bauerschaften Alst, Haltern und Ostendorf - eine gewisse Selbständigkeit zurück. Die drei hiesigen Gemeinden bildeten einen Verwaltungsbezirk: das Amt Horstmar. 1939 werden die Gemeinden Horstmar-Stadt und Horstmar-Kirchspiel vereinigt. Das Amt Horstmar wurde im Jahre 1969 beim Zusammenschluss von Horstmar und Leer aufgelöst.
Als Zeitzeuge vom Hörensagen bezeichnete sich Dr. Burchard Graf von Westerholt, der im Jahre 1967 geboren ist. Er habe von seinem Vater Carlfried Graf von Westerholt, der seit 1961 im Gemeinderat war, am Esstisch so einiges mitbekommen. Eine Begebenheit ist ihm in besonderer Erinnerung geblieben. Es gab damals in Leer 13 Ratsmitglieder, die über die Zukunft von Leer entweder mit Horstmar oder evtl. mit Burgsteinfurt abstimmen mussten. Es habe also bei einer Abstimmung über die Zukunft von Leer nicht zu einer Pattsituation kommen könne. Bei der Abstimmung sei aber sein Vater in Südtirol zum Skiurlaub, übrigens der einzige in seinem Leben. So endete die Abstimmung im Rat mit 6:6 Stimmen. Amtsdirektor Ernst Fasen habe daraufhin seinen Vater angerufen, an der erneuten Abstimmung am nächsten Tage teilzunehmen. Er sei damals eingeschneit gewesen, eine Rückkehr nach Leer daher schlicht unmöglich. Daraufhin habe man im Rat beschlossen, eine Bürgerbefragung durchzuführen. "Ein Wink Gottes, der liebe Gott hat im Hintergrund gelenkt" beurteilte Burchard Graf von Westerholt die Situation.
"Beisammensein ist göttlich"
"Hände zeigen" lautete das Thema des diesjährigen Pfarrfestes rund um die Kirche von Ss. Cosmas und Damian. Und dieses Thema nahmen sich viele zu Herzen; mehr als eintausend Gäste feierten zusammen bei herrlichstem Wetter. Selbst der Himmel hatte ein Einsehen. Rund um Leer gab es am Samstagabend kräftige Gewitterschauer, beim Pfarrfest blieb es bei einem kurzen Schauer.
Mit dem Festgottesdienst am Samstag begann das Pfarrfest. Der Chor "Only sometimes" gestaltete den Gottesdienst mit. Dabei wurde aber das Thema "Hände zeigen" in beeindruckender Weise reflektiert. Die heimische Fotografin Gudrun Kremer hatte Bürger aus der Gemeinde porträtiert und im Kirchenraum aufgestellt. Großen Anklang fand die Ausstellung zum Thema "Gelebte Frömmigkeit" in der Werktagskirche und der Taufkapelle. Insbesondere die ältere Generation erinnerte sich an die Zeit, als noch Kommunionbildchen getauscht wurden, der katholische Katechismus im Unterricht eingesetzt wurde, Weihwassertöpfchen zur Ausstattung gehörte und Madonnenstatuen die Wohnzimmer schmückten.
Fast alle dörflichen Gemeinschaften waren aktiv in das Pfarrfest eingebunden. "Das war eine runde Sache, schon beim Aufbauen der zahlreichen Stände haben wir Gemeinsamkeit erlebt", war Doris Brinkers-Wenking der Meinung, und damit war sie nicht allein. Gleich mit zwei Aktionen war die KFD beteiligt, einmal im Pfarrheim und im Festzelt bei Kaffee und 45 Kuchen verschiedenster Geschmacksrichtungen und dem Bowlestand, der bereits am ersten Abend ausverkauft war. Man konnte im Dorfladen nachordern, aber der Nachschub reichte auch nur bis Sonntagmittag.
Ausverkauft am Sonntag um 15 Uhr war der Schützenverein Alst mit seiner Losbude. Insgesamt 12.000 Lose wurden gezogen, teilweise schon im Vorverkauf von Haus zu Haus angeboten worden waren. Der Hauptgewinn, ein Fahrrad, ging an Georg Tauber, den amtierenden König der Alster. Der Schützenverein Ostendorf kümmerte sich um das Essen und geistige Getränke im Ostendorfer Pup. Selbst Diakon Ralf Laumann fasste mit an beim Zubereiten der Pommes. Sein Kommentar: "Es macht einfach Spaß mitzuerleben, wie sich alle engagieren."
Die Schützen aus Haltern taten im Pavillon etwas gegen den Durst, die Dörfer luden traditionell zur Weinstube ein. Oktoberfeststimmung war bei der Kolpingfamilie im Hofbräuhaus angesagt. "Angeln könnte meine Leidenschaft werden", stellte Inge Arning fest, als sie versuchte, die gelben Enten am Stand des Kirchenchores an den Haken zu bekommen. Die Feuerwehr versorgte die Gäste mit einer schmackhaften Erbsensuppe aus der Gulaschkanone. Der Kindergarten erfreute die Jüngsten mit einem Schminkstand. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Blickband, der Spielmannszug und die Stadtkapelle.
Pausenlos drehte der St. Gertrudisexpress, die Bimmelbahn der Pfarrgemeinde, ihre Runden durch das Dorf. Insbesondere auswärtige Besucher nutzten die Gelegenheit, auf diese Weise den Ort kennenzulernen. Besonders anerkannt wurde, dass sich das Horstmarer Altenheim beteiligte. Die Pilzpfannen waren der Renner. Insgesamt 130 kg Kartoffeln hatten die Landfrauen geschält, die sie dann als Reibeplätzchen anboten. Man musste schon ein wenig die Technik kennen beim Hau den Lukas schlagen des landwirtschaftlichen Ortsvereines. Zu den Experten, die die höchste Stufe erreichten, gehörten Lukas Denkler, Josef Denkler und Alexander Blömer.
"Es war gar nicht so einfach, die verschiedenen Motive auf den Fotos von Gudrun Kremer den Örtlichkeiten zuzuordnen", stellte Stefan Hölscher fest. Man sehe, wie gedankenlos und mit geschlossenen Augen man durch die Gegend fahre. Er landete mit seinen Antworten auf dem zweiten Platz. Siegerin wurde Maja Hölscher, die sich über ein Fotoshooting freuen darf. "Beisammensein ist göttlich, es gab viele gute Begegnungen und das sind tolle Erfahrungen", fasste Pastor Dhaman Karanam seine Eindrücke der beiden Tage zusammen. Viele interessierten sich am Hilfsprojekt "Spandana HoLe" über seine Verwendung der Spenden für Arme und Hilfsbedürftige in Indien.
Einkauf im Dorfladen ist wichtig
Die Gremien des Leerer Dorfladens hatten zur Jahreshauptversammlung eingeladen, zum dritten Male nicht nur die Mitglieder der genossenschaftlichen Einrichtung, sondern die gesamte Bevölkerung. "Jeder im Ort soll es wissen, wie wichtig ein Einkauf im Dorfladen ist damit wir überleben", begründete Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Rüße die Ausweitung auf alle Einwohner des Dorfes. Er freute sich über die sehr gute Beteiligung an der Versammlung. Der Saal der Gastwirtschaft Selker war bis auf den letzten Platz besetzt. "Das erste Getränk im Saal geht auf mich, das dienstälteste Aufsichtsratsmitglied" überraschte er die Teilnehmer und machte damit sein Versprechen bei der Gründung des Dorfladens wahr. Ulrich Ahlke, Vorsitzender des soeben gegründeten Vereins "WirWollenWirLeben" machte in seinem Vortrag sehr nachdenklich, wenn es um den ständig zunehmenden Ressourcenverbrauch geht. "Denn sie tun nicht, was sie wissen" redete er in das Gewissen der Anwesenden.
Dem Bericht von Klaus Rüße über das Jahr 2018 und die Entwicklung für 2019 war ein vorsichtiger Optimismus zu entnehmen. Es wurde im Jahre 2018 ein Überschuss erzielt, der von Florian Niehoff aus dem Steuerberatungsbüro Udo Schumacher vorgetragen wurde. Dieser sei mit 739 € relativ gering, hätte aber um 3.000 € höher sein können, wenn die von der Versicherung nicht ersetzten Schaden aus den zwei Einbrüchen nicht entstanden wäre.
Vorstandsmitglied Hendrik Quandt bezeichnete das Jahr 2018 als das Jahr nach der Achterbahn. Die Umsätze hatten monatlich weitgehend über der anvisierten Grenze von 50.000 € gelegen. Dazu habe das Engagement der hauptamtlichen Kräfte beigetragen, das über das normale Maß eines Einsatzes gegangen sei. "Nur diesem großartigen Team ist es zu verdanken, dass wir bis heute unserem Anspruch gerecht werden und jeden Tag den Kunden von morgens um halb sieben durchgehend bis abends um halb sieben den Einkauf vor Ort ermöglichen können" stellte Hendrik Quandt unter dem Beifall der Anwesenden fest. Er nannte aber auch ausdrücklich die Mithilfe vieler Ehrenamtlicher, angefangen beim Einräumen neuer Ware, der Organisation des Bringdienstes bis hin zur Unterstützung der monatlichen Rechnungsstellung und Lösung aller elektrischen und elektronischen Fragestellungen. "Wir sind möglicherweise im Dorf angekommen, aber im Bewusstsein der Bevölkerung noch nicht angekommen" gab Hendrik Quandt zu bedenken.
In die gleiche Kerbe schlug auch Klaus Rüße. Jeder könne Botschafter für die Marke "Unser Dorfladen" werden. Hendrik Quandt, der beinahe seine gesamte Freizeit für den Dorfladen ehrenamtlich opfert, wurde neben dem Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Rüße besonders gedankt. "Die aktuellen Umsätze sind gut, aber nicht zukunftsfähig", mahnte Hendrik Quandt. Man erwarte eine Erhöhung der Strompreise, das Anheben des Mindestlohnes sowie weitere Kostensteigerungen in vielen Bereichen. Auch müsse man mit dem Ersatz von Ladeneinrichtungen rechnen. Alle Anwesenden waren sich einig, dass der Dorfladen das zwischenmenschliche Leben im Dorf fördere. Es gebe zahlreiche Stammtische, die sich im Cafe treffen, das monatliche Grillen, immer wieder durch örtliche Vereinigungen organisiert, sei jedes mal ein richtiges Dorffest. "Das Anpacken und tatkräftige Handeln zeichnet uns im Ortsteil Leer aus", formulierte der stellvertretende Bürgermeister Ludger Hummert, der den Dorfladen als segensreiche Einrichtung für den Ort bezeichnete.
Die Regularien der Jahreshauptversammlung waren schnell abgehandelt. Aufsichtsrat und Vorstand erhielten jeweils einstimmige Entlastungen. Karin Drerup wurde in den Aufsichtsrat wiedergewählt. Bei einer Verlosung gewannen Marlies Greive, Willi Helling, Karin Hinkers-Kellers und Heinrich Horstmar Präsentkörbe.
Bau des Radweges in der Alst rückt näher
Den Bau eines Radweges an der Kreisstraße 78 von der Gaststätte Meis-Gratz bis zur Besitzung Greive an der Landesstraße 580 hat der Kreisausschuss in die Prioritätenliste aufgenommen. Diese Botschaft überbrachte Landrat Dr. Klaus Effing anlässlich eines Ortstermines, an dem auch die Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking, Bürgermeister Robert Wenking, Kreistagsmitglied Andreas Schulte und der CDU-Vorsitzende Ludger Hummert teilnahmen. Letzterer hatte im Auftrag der CDU Leer in einem Antrag an die Stadt Horstmar die Notwendigkeit für diesen Radweg begründet. Seit Jahren sei die Verkehrsführung in der Bauerschaft Alst an der Kreisstraße 78 für Radfahrer sowie Fußgänger sehr bedenklich. Zum einen sei die Straße sehr schmal und es fehle an ausreichenden Banketten, damit Fahrzeuge beim begegnenden Verkehr ausweichen können. Zudem befinde sich in diesem Abschnitt eine Bushaltestelle. Außerdem gab Ludger Hummert zu bedenken, dass Benutzer der Bahnhofstrasse am Bahnradweg Rheine-Coesfeld diese Strecke zur Weiterfahrt nach Borghorst frequentieren.
Wegen der Gefährlichkeit dieser Strecke hatte Landrat Dr. Klaus Effing bereits vor einem Jahr eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h angeordnet. Im März 2018 ging der Antrag der CDU Leer an die Stadt, den Kreis zu bitten, den Radweg zu realisieren. Nach entsprechendem Ratsbeschluss leitete die Stadt den Antrag bereits im Juni 2018 an den Kreis weiter. Laut ersten Planungen beim Straßenbauamt des Kreises Steinfurt belaufen sich die Baukosten auf ca. 220.000 €. Jetzt geht es im dortigen Amt um den Grunderwerb und die Feinplanungen. Nach Mitteilung von Landrat Dr. Klaus Effing ist real mit einem Baubeginn in vier Jahren zu rechnen. Die CDU-Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking hob beim Ortstermin hervor, dass es gut sei, wenn man über die verschiedenen Ebenen (Stadt, Kreis und Land) gut vernetzt sei und gemeinsam Bürgeranliegen anpacken könne. Hier werde es höchste Zeit, um eine vernünftigen und sichere Lösung zu finden.
Schützenverein Haltern on Tour
Ziel der Vereinsfahrt des Schützenvereines Leer-Haltern war in diesem Jahr Ibbenbüren. Beim Einstieg in den Bus am Gehöft May freute sich die Organisatorin Helga Viefhues über die gute Beteiligung; Junge und Alte waren gleichermaßen vertreten. Erstes Ziel der Fahrt war der Hof Löbke in Ibbenbüren. Nach einem leckeren Buffet bestand die Möglichkeit, den Garten und den Hofladen zu besichtigen. Höhepunkt der Fahrt war der Besuch des Bergbaumuseums. Dieses zeigt die Geschichte des Bergbaues im Tecklenburger Land. Besonders die Kinder freuten sich, als diese alte Maschinen betätigen durften. Der Abschluss der gelungenen Fahrt bei herrlichem Sommerwetter fand auf dem Hofe Paul May statt. Bei Gegrilltem und kühlen Getränken saß man noch lange in gemütlicher Runde beisammen.
Geschichte von Leer jederzeit abrufbar
Interessierte Bürger oder Touristen, die am Dorfpark gegenüber dem Kalvarienberg halt machen, können sich jetzt über die Geschichte des Ortsteiles Leer und die Reliefs auf der Bronzeplatte, die an der Stele angebracht ist, informieren. An der Stele wurde ein QR-Code angebracht. Wenn man diesen mit dem Smartphone einscannt, landet man auf der Geschichte von Leer und auf die Besonderheiten des Bronzereliefs. Andreas Loos hat sich hingesetzt und die Entstehungsgeschichte von Leer aufgeschrieben. Die Erläuterungen zur Bronzeplatte stammen vom heimischen Künstler Erich Büscher-Eilert. Er muss es ja genau wissen, denn er hat dieses Kunstwerk geschaffen. Stefan Over hat den Zugang zu einem QR-Code ausfindig gemacht. Schließlich half auch noch Leon Telgmann mit. Er hat am Wochenende den Code in Edelstahl gelasert. "Es funktioniert" freute sich Franz Ahmann, der Vorsitzende des Ortskulturringes Leer, beim ersten Text.
Bodenuntersuchungen am Feuerwehrgerätehaus
Es wird ernst mit der Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Leer. Philipp Rieke und Robin Ostermeier von der Firma Hinz aus Münster haben jetzt mit den Bodenuntersuchungen begonnen. Insgesamt werden dabei fünf Sondierungen in fünf Meter Tiefe jeweils an den Ecken des bestehenden Gebäudes und an der Längswand angebracht. "Damit werden die Grundlagen für eine weitere Planung geschaffen" erläutert der zuständige Fachbereichsleiter Ferdinand Keuchel vom Horstmarer Rathaus. Nach dem Ergebnis dieser Sondierungen werde u.a. über die Art der Fundamente entschieden. Man sei mitten in den Planungen, berichtet Keuchel weiter und ist optimistisch, im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten des Erweiterungsbaues beginnen zu können. Alle sind sich darüber einig, dass es sich um eine zwingend notwendige Maßnahme handelt. Die Räume sind viel zu klein, die Feuerwehrleute müssen sich bei einem Ernstfall direkt hinter den Fahrzeugen anziehen.
Vier Begräbnisstätten bieten Vielfalt
Die Besichtigung der Leerer Friedhöfe hatte die CDU Leer in diesem Jahr anlässlich der Sommertour auf dem Programm. "Wir versuchen bei unseren Veranstaltungen immer aktuelle Themen zu berücksichtigen" betonte CDU-Vorsitzender Ludger Hummert vor dem Start der Radtour, die bei hochsommerlichen Temperaturen stattfand. Waren es in den vergangenen Jahren die heimischen Handwerker, die Kindergärten oder landwirtschaftliche Betriebe galt diesmal das Interesse den Leerer Begräbnisstätten – und davon hat der kleine Ortsteil Leer derer vier. Das dürfte nicht allen bekannt sein.
Erstes Ziel war der Waldfrieden in der Alst, wo Anne Trindeitmar-Behr durch die Anlage führte und die verschiedenen Bestattungsformen erläuterte. Vor allem aber sei es ihr wichtig, jeden in Würde und nach Willen der Verstorbenen oder Angehörigen beizusetzen. Die Form reiche von der stillen Bestattung bis zu familiären in Anwesenheit aller Angehörigen. Erstaunt waren die Besucher über die verschiedenen Möglichkeiten der Baumsuche sowie der Urnen, die heute auch schon mal liebevoll von den Angehörigen bemalt oder mit einem letzten Gruß versehen würden. Die CDU bekam Einblicke in den verschiedenen Grabarten und auch wie eine Bestattung erfolgen kann. Auch wurden die Details zur Kremierung (Einäscherung) erläutert. Der Waldfrieden erfreut sich hoher Beliebtheit, davon zeugen mehr als 600 Beisetzungen in den vier Jahren des Bestehens.
Das zweite Ziel war der Friedhof am Haus Loreto, eine Begräbnisstätte der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung. Er liegt unmittelbar am Wirtschaftsweg zwischen der Kreisstraße in Richtung Haltern. Die Radler erfuhren, dass die Gräber gleichmäßig groß und liebevoll gepflegt sind. Ein großes Steinkreuz ist der Mittelpunkt der Begräbnisstätte, auf der auch der ehemalige Hausgeistliche Dr. Hermann Brinkmann seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Er wirkte von 1938 bis zu seinem Tode im Jahre 1995 im Ordenshaus. Schwester Lucina berichtete von den Bestattungen und Aufbewahrungen in der eigenen Kapelle. Diese liegt tief im Wald. Beim Gang durch die schöne Anlage fand man auch das Kreuz, das zur Mahnung an den zweiten Weltkrieg dient. Das Haus Loreto war während dieser Zeit ein Lazarett für verwundete Soldaten. Erstaunt waren die Besucher, dass dieses Kreuz früher am Portal der Kirche in Leer angebracht war und mit der Erweiterung der Kirche im Jahre 1929 seinen Platz in Loreto gefunden hat. Äußerst aufschlussreich fanden die Besucher die Ausführungen von Schwester Lucina über die Geschichte und der Entstehung des von ihr betreuten Museums im ehemaligen Landhaus.
Von Loreto ging die Radtour weiter zum Alten Friedhof in Leer an der Burgsteinfurter Straße. Ab dem Jahre 1958 gab es auf diesem nur noch sporadisch Beerdigungen. Die katholische Kirchengemeinde erwarb ein Grundstück am Nahen Weg. Dieses diente fortan als Begräbnisstätte, da es am alten Friedhof wegen des hohen Grundwasserstandes Probleme gab. Johannes Wickenbrock vom Altenclub hatte so manches zu erzählen über einzelne Grabstätten und dem früheren Leben der Verstorbenen von Leer. Natürlich durfte beim Rundgang ein Besuch der Grabstätte des Bauernkönigs Schorlemer von Alst nicht fehlen, der im Jahre 1895 verstarb. "Dieser Friedhof könnte ein Besinnungspark werden", waren sich alle einig. Die Zeit langte nicht, um auch den neuen Friedhof am Nahen Weg zu besichtigen. Ludger Hummert informierte die Teilnehmer, dass wegen zunehmender Urnenbestattungen viele Flächen auf diesem nicht mehr genutzt werden. Beim gemütlichen Grillen am Pfarrheim mit vielen neuen Eindrücken klang der Abend aus.
Einladungsturnier bei hochsommerlichen Temperaturen
Die Tennisabteilung des Sportvereines Westfalia Leer hatte zum jährlichen Einladungsturnier auf die Anlage am Leerbach eingeladen und das nun zum 30. Male. Dabei erinnerte man sich an die Ursprünge der freundschaftlichen Begegnungen. In Leer gab es damals keine eigene Tennisanlage. Man freute sich, auf den Plätzen anderer Vereine spielen zu dürfen. Dazu gehörten die Clubs aus Burgsteinfurt, Horstmar, Laer und Schöppingen. Als in Leer die beiden Tennisplätze fertiggestellt waren, lud man die Clubs aus Dankbarkeit für das Entgegenkommen zu einem gemeinsamen Turnier ist. Es gehörte fortan zu den Höhepunkten im Jahresablauf der Leerer Tennisfachschaft. So auch in diesem Jahr.
Sportwart Johannes Kleinehollenhorst konnte auf ein umfangreiches Teilnehmerfeld hinweisen, sieben Herren- und sechs Damendoppel waren angetreten. Bei hochsommerlichen Temperaturen sahen die zahlreichen Zuschauer teils sehr spannende Begegnungen. Bei den Herren siegte das Doppel von Grün-Weiß Burgsteinfurt mit Rudolf Hachmann und Frederick Wolke. Sie landeten gegen Nico Berger und Marco Enning von TC Metelen einen 9:3-Sieg. Eine faustdicke Überraschung gab es bei den Damen. Das hochfavorisierte Burgsteinfurter Doppel mit Sabine Steenweg und Petra Janssen unterlag in einem dramatischen Endspiel den Horstmarer Damen Yvonne Bielefeld-Lippen und Uschi Uphaus mit 5:9. "Ihr habt wie immer ein tolles Tennisturnier organisiert. Die hervorragende Organisation und Atmosphäre zeichneten wie in all den Jahren Euer Doppelturnier aus" lobte Marita Raue aus Schöppingen die Leerer Gastgeber. Und sie war mit dieser Auffassung nicht allein.
Ostendörfer haben neues Kinderschützenkönigspaar
Die Kinder des Schützenvereines Leer-Ostendorf haben ein neues Königspaar. Henry Rüße-Gasch und Carla Raue lösten unter dem Beifall von 40 Kindern sowie zahlreichen Erwachsenen das Vorjahreskönigspaar Matti König und Gesa Löbbering ab. Knapp eine Stunde und 74 Würfe brauchten die Jungen und Mädchen mit ihren Wurfgeschossen, um den Vogel von der Stange zu holen. Die Polonaise der Kinder wurde von Rabea Wenning mit dem Saxophon begleitet. Beim Ehrentanz waren Christian Löbbering und Inga Kremer dabei, die vor 25 Jahren das Kinderschützenpaar der Ostendörfer waren. Den Kindern wurde es nicht langweilig. Eine Hüpfburg und eine Rutsche sorgten für die notwendige Abwechslung. Außerdem konnte der Nachwuchs der Ostendörfer am Glücksrad drehen oder sich schminken lassen. Eine große Tombola rundete das umfangreiche Angebot ab. Die Eltern und Großeltern hatten ihren Spaß unter den schattigen Bäumen an Jannings Quelle. Aufgrund der hohen Temperaturen wurden sogar Planschbecken aufgestellt. Die Festscheune der Ostendörfer am Hofe Wolbert erwies sich als ideal für den Königstanz, die Disco und das gemütliche Beisammensein. Beim Entenrennen auf dem Leerbach konnte sich Moritz Meis in die Siegerliste eintragen lassen. Am Sonntag waren zwei Planwagen im Dorf und in der Bauerschaft Ostendorf mit zahlreichen Kindern unterwegs. Sie sammelten Eier für das abendliche gemeinsame Essen.
Ein Fest für alle Menschen vor Ort
Rund um die Kirche von Ss. Cosmas und Damian wird am 31. August und 1. September das Pfarrfest gefeiert. Das Motto des diesjährigen Festes lautet: Miteinander Gemeinde (er)leben. Der Reinerlös soll für die Renovierung der Aufbewahrungskapelle (Leichenhalle) an der Ss. Cosmas und Damiankirche verwandt werden. "Wir wollen den Raum würdiger gestalten" begründet Pfarrdechant Johannes Büll die Verwendung des Überschusses aus dem Pfarrfest. Wichtig sei ihm aber insbesondere die Begegnung miteinander. "Es soll ein Fest für alle Menschen vor Ort sein, die eine tolle Gemeinschaft erleben mögen", fügt er hinzu und erinnert sich gleichzeitig an die Pfarrfeste vergangener Jahre, als viele miteinander ins Gespräch kamen und es harmonische Begegnungen waren. Genau das sei auch der Vorteil eines überschaubaren Ortes.
Damit es ein rundum gelungenes Fest wird, haben sich viele Helfer der ortsansässigen Vereine und Verbände bereiterklärt, mitzuhelfen und Stände aufzubauen, angefangen von den kirchlichen Vereinen und Institutionen bis hin zu den örtlichen Schützenvereinen. Es sind wieder alle Vereine an Bord. Feierlich eröffnet wird das Pfarrfest mit dem Gottesdienst am Samstag (31. August) ) um 17 Uhr unter Mitgestaltung des Chores "Only Sometimes". Dabei erwartet die Kirchenbesucher eine besondere Überraschung. Während Gudrun Kremer vor zwei Jahren Gesichter Leerer Bürger auf großen Fotos präsentierte, sind es diesmal charakteristische Hände mit entsprechender Aussagekraft. Anschließend wird auf dem Kirchplatz und vor dem Pfarrheim weiter gefeiert.
Am Sonntag (1. September) geht es um elf Uhr mit einem Frühschoppen am Kirchplatz weiter, der Gottesdienst in Ss. Cosmas und Damian am Sonntag fällt aus. Viele Aktivitäten warten auf jung und alt. Bei manchen erwacht auch sicherlich bei verlockenden Preisen die Glücksspielleidenschaft an der Losbude, organisiert vom Schützenverein Alst. Auch zu verhungern braucht niemand. Vielfältig sind die Angebote: Vom Würstchen mit Pommes, Reibeplätzchen bis hin zu Erbsensuppe und Braten und einer Vielzahl von Torten. Auch für den Durst ist gesorgt: ob im Zelt der Weinstube, im Hofbräuhaus, am Bowle Stand, oder am Pavillon. Die Organisatoren hoffen, dass das Pfarrfest eine rundum gelungene Sache wird, ganz besonders für das dörfliche Miteinander. Pfarrdechant Johannes Büll und Pfarrsekretärin Ruth Hüsing, bei der die Fäden für die Vorbereitung des Festes zusammen liefen, sind sicher, dass es wieder viele interessante Begegnungen und ergiebige Gespräche geben wird.
Zum Thema "Gelebte Frömmigkeit" ist zum diesjährigen Pfarrfest in Leer eine Ausstellung in der Werktagskirche geplant. Die Ausstellung soll einen kleinen Einblick vermitteln, wie einst und zum Teil auch heute noch ländliches Leben in den christlichen Lebenszusammenhang eingebunden war oder ist. Wie z.B. Herrgottswinkel, die einen wichtigen Platz im Haus einnahmen und anlässlich eines Festes oder der Jahreszeit entsprechend geschmückt wurden. Gedacht ist außerdem an Heiligenbilder, Heiligenstatuen, Rosenkränze, Kreuze, Weihwassertöpfchen, Gebetbücher und Bibeln. Sollten jemand im Besitz derartiger Gegenstände sein und diese für die Ausstellung zur Verfügung stellen wollen, möge er sich bis zum 20. August 2019 im Pfarrbüro Leer bei Ruth Hüsing (Tel.: 02551-5282) oder bei Mechtild Ahmann (Tel.: 02551-3796), Helga Viefhues (Tel.: 02551-3974) und Waltraud Overkamp (Tel.: 02551-80242) melden.
Goldene Hochzeit im Hause Denkler
Auf fünfzig gemeinsame Ehejahre schauten gestern Alfred und Klärchen Denkler, geb. Rickmann zurück. Das war für Bürgermeister Robert Wenking Grund genug, dem Jubelpaar in ihrer Wohnung Rewenweg 2 im Horstmarer Ortsteil Leer zu gratulieren. Neben einem Blumenstrauß hatte er auch einen Gutschein für den Leerer Dorfladen mitgebracht. Glückwünsche überbrachte auch die Leerer KFD sowie der Mühlen- und Heimatverein. Alle erlebten ein äußerst rüstiges Jubelpaar. "Bewegung beim Radfahren, Wandern und Schwimmen hält uns fit" geben sie als Begründung dafür an. Interessanterweise haben zwei Brüder (Bernhard und Alfred Denkler) zwei Schwestern (Irmgard und Klärchen) geheiratet. Bei einer Familienfeier von Bernhard und Irmgard hat sich das Jubelpaar Alfred und Klärchen kennengelernt.
Alfred Denkler, geboren 1942, wuchs mit fünf Geschwistern (alles Jungen) auf den Höhen des Schöppinger Berges auf. Zweieinhalb Kilometer ist der Weg ins Dorf. "Ein Schulbusverkehr gab es damals noch nicht" erinnert er sich. Man habe den Weg bei Wind und Wetter zurückgelegt, teilweise sogar in Holzschuhen. Anlässlich seiner Taufe habe so viel Schnee gelegen, dass der Weg zur Kirche nicht mit Pferd und Kutsche erfolgen konnten. Daraufhin sei der damalige Pfarrer August Rensinghoff mit dem Küster zum Berg gekommen. Alfred Denkler lernte Maschinenschlosser und war von 1963 bis 1982 bei der Maschinenfabrik Hagemann in Burgsteinfurt beschäftigt. Viele kennen ihn noch aus der Zeit zwischen 1982 bis 2002 als Hausmeister der Grundschule in Leer. Bei Wind und Wetter fährt er täglich wenigstens zehn Kilometer mit dem Rad. Seit frühester Jugend ist Alfred Denkler Mitglied im Schützenverein Leer-Ostendorf. Die Liebe zum Chor teilt er mit seiner Frau, beide sind seit Jahren im Leerer Kirchenchor aktiv, Alfred Denkler bereits seit 60 Jahren. Gemeinsam gehören sie auch dem Mühlen- und Heimatverein an.
Klärchen Denkler, geboren 1945, wuchs mit drei Geschwistern in Aulendorf, einer Bauernschaft von Billerbeck auf. Bis zur Geburt ihrer Kinder war sie bei der Fa. Schulte & Dieckhoff beschäftigt. Danach kümmerte sie sich um die Erziehung ihrer beiden Kinder Markus und Claudia. Mittlerweile hat sich die Familie um vier Enkelkinder erweitert. Im Hause Denkler, das 1968 am Rewenweg gebaut wurde, wird ausnahmslos plattdeutsch gesprochen. Darüber freut sich ihr Sohn Markus besonders, der Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalen ist. Mit einem Gottesdienst und anschließenden Empfang im Gasthof Vissing/Wegmann wird am Samstag groß gefeiert. Neben der Familie, Freunden und Bekannten gehört auch die Nachbarschaft dazu, die den Hauseingang des Jubelpaares mit einem prächtigen Kranz geschmückt hat.