Sina Frahling in Uganda
Auslandsfamulatur Zahnmedizin

Mit viel Engagement und großem Einfühlungsvermögen hat die 24jährige Zahnmedizinstudentin Sina Frahling aus Horstmar-Leer einen Monat in Uganda verbracht, um dort im Rahmen ihres neunten Semesters Patientinnen und Patienten zahnmedizinisch zu behandeln. Über die Organisation Planet Action arbeitete sie eng mit dem Bwindi Community Hospital in Buhoma zusammen. Begleitet wurde sie von drei weiteren Zahnmedizinstudenten aus Göttingen und Marburg sowie Zahnärzten aus Nürnberg, aus Ulm, aus Altenburg und einer zahnmedizinischen Fachangestellten aus Altenburg.
In der ersten Woche fanden Behandlungen an einer Primary School in Buhoma statt. Dort untersuchte das Team Kinder und Dorfbewohner, gaben Mundhygieneinstruktionen und führten Füllungen, Extraktionen sowie Prophylaxen durch. Die zweite und dritte Woche stand im Zeichen von Einsätzen, bei denen sie in umliegenden Dörfern im Umkreis von bis zu zwei Stunden täglich zehn bis zwölf Stunden arbeiteten. Limitiert wurden sie dabei durch die einbrechende Dunkelheit, da es danach zu gefährlich gewesen wäre, auf den afrikanischen Straßen unterwegs zu sein. Die letzte Woche agierten sie im Bwindi Community Hospital, wo neben weiteren Behandlungen auch Nachsorgen durchführten. Viele Patienten kamen mit starken Zahnschmerzen, die sie über Monate oder gar Jahre aushalten mussten.
Neben der direkten Behandlung lag ein Schwerpunkt ihrer Arbeit auch in der Aufklärung. Kindern erklärte das Team spielerisch die Bedeutung regelmäßigen Zähneputzens, während Erwachsene Tipps für eine bessere Mundhygiene erhielten, ein Thema, das in vielen Familien aufgrund mangelnder Mittel bislang kaum Beachtung findet.
Die Bedingungen vor Ort unterschieden sich stark von einer modernen Praxis in Deutschland. Oft musste das Team mit einfachen Instrumenten arbeiten, unter freiem Himmel behandeln oder improvisierte Behandlungsstühle nutzen. Instrumente wurden mit Gaskochern sterilisiert, Strom stand nur eingeschränkt zur Verfügung und ein Mikromotor wurde teilweise über den Jeep betrieben „Das war herausfordernd, aber auch sehr bereichernd. Man lernt, mit wenig auszukommen und trotzdem das Beste für die Menschen zu erreichen“, so die Zahnmedizinstudentin. Erschwert wurde die Arbeit zusätzlich durch die Beschlagnahmung aller mitgebrachten Sachspenden und Materialien am Zoll, die während der gesamten Zeit nicht zurückgegeben wurden. So stand nach zwei Wochen keine funktionierende Absauganlage mehr zur Verfügung, weshalb die Patienten in einfache Spuckeimer ausspucken mussten.
Der Einsatz in Uganda sei für sie nicht nur fachlich, sondern auch menschlich eine prägende Erfahrung gewesen, blickt Sina Frahling zurück. „Die Dankbarkeit der Menschen hat mich tief bewegt. Es ist schön zu sehen, wie kleine Gesten und medizinische Hilfe so viel bewirken können.“ Prägend war für sie weiterhin die große Dankbarkeit der Menschen sowie die Erfahrung, dass in der Region lediglich drei Zahnärzte für rund fünf Millionen Einwohner verfügbar sind. Besonders nachhaltig war die Begegnung mit einem Schüler, der fragte, wie er seine Zähne ohne Zahnpasta putzen könne; ein Beispiel dafür, dass den Kindern die Bedeutung von Zahnpflege bewusst gemacht wurde, ihnen jedoch die Mittel fehlen. Je abgelegener die Orte waren, desto deutlicher zeigte sich die Armut, gleichzeitig aber auch die Herzlichkeit, mit der das Team empfangen wurde.
Zurück in Deutschland möchte Sina Frahling ihre Erfahrungen weitergeben und andere junge Menschen ermutigen, sich ebenfalls in Hilfsprojekten zu engagieren. Denn, so betont sie: „Gesundheit ist ein Grundrecht, das nicht an Ländergrenzen enden darf.“